„Afro-Faschismus“ und Hexenjagden

„some of you gyys are hypocrites when we take a stand against evil people that do witchcraft,obia,voodoo what ever u wana call it these people put curse on youmake bad things happen two they steal your kids kill them for sacrifice ther just gething back a taste of ther own medicine we have two get rid of them ther evil Demonic people look at jamaica they used two say no batyy mon [„Batty boys“: Slangwort für Homosexuelle, NI] you used fight against them Hard now you guys make them walk free ly in the country they take over the island thats why so much batty mon in jamaica now & running things cause you guys cant take a stand against them. look when people from Haiti came two jamaica when the Earthquake strike theycame & started two kill the kids doing ther Voodoo ritual nobody did nuthing some victims that escape said they were Haitiens so why not kill does who try kill you you wana proteck them two Thats why jamaica cant go nowere 50 year anyversay 7 nuthing two show for it et rid off the Obia man dem NOW“

Dieser Kommentar findet sich in einigen Varianten des gleichen Stils unter einer Filmaufnahme eines Mordes, der unter Lynchmord schon zu schlecht gefasst wäre. Einige mit Autorität ausgestattete Hexenjäger verbrennen fünf Menschen.

http://www.wickedhype.com/videos/details/13832/Five-People-Suspected-Of-Witchcraft-Burnt-Alive-In-Kenya-Very-Graphic-NSFL

Sehr ähnliche Bildsequenzen fanden sich bereits vor einem Jahr, entweder wird die Verfolgungstechnik von der gleichen Bande immer noch reproduziert, oder es handelt sich um das gleiche Ereignis. Sowohl Traditionalität als auch Masse solcher Vorfälle sind insbesondere in Kenia hinreichend belegt und diskutiert.

Leider erfahren wir im konkreten Fall nichts über die Kamera. Handelt es sich um die Verfolger selbst, um Entwicklungshelfer, um skrupellose Journalisten, besonders skrupellose Ethnologen, Ethnologen oder Journalisten, die blindwütig einem Objektivitätsdiktat folgen? Dörfliche Lynchmobs werden in aller Regel von einzelnen Individuen gestoppt, um so mehr, wenn ein gewisser Status an die im Lynchmord durchgestrichenen rechtlichen Instanzen erinnert.

Während also der Dokumentation schon ein Hautgout der Exploitation anhängt, zeigt sie doch einen Einblick in eine afrikanische Realität: Den dörflichen und urbanen Terror gegen willkürlich ausgewählte Individuen. Immer öfter wird dieser Terror, sobald medialisierte Bilder davon entstehen, von einer spezifischen Ideologie begleitet, die im Kommentar oben enthalten ist. Die vier Nerven, an denen der afrikanische autoritäre Charakter sich gereizt fühlt, sind die Behandlung von Kindern, Frauen, Homosexuellen und als Hexen angeklagten Individuen. Für bestimmte Individuen ist die Misshandlung dieser Gruppen unverhandelbares Recht und der Widerspruch dagegen kolonialer Eingriff. Was wiederum seine eigene, pervertierte Wahrheit erfährt in Kommentaren wie diesem:

„all ypu african fucks are so stupid! witchcraft ? really? its 2012people! this is some ones mother and family! hell is definitely real for ppl like you… you africans always taking up my commercial time with flies & shit on your face talking bout feed a child for a $1 a day …FUCK NO! how did you guys come accross a camera then? how bout you sell it.. or if youre all so hungry…gwan guh cook ya mudda and eat her!“

Sich von beiden aggressiven Ideologemen nicht irritieren zu lassen ist die Herausforderung, der sich leider kaum jemand stellen mag. Eine Argumentation findet in keinem Fall statt.

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