Iranische Entwicklung Afrikas

Iran

Solche Bilder findet man häufig in Ghana. Die iranische Intervention beschränkt sich nicht  wie hier in Ghanas größtem „Hexen“-Ghetto Tindang auf handgegrabene Brunnen. In Cape Coast war der einzige Krankenwagen, der während dem historischen Obama-Besuch Bereitschaft in der Menge stand, ein von der islamischen Republik Iran gespendeter. Ein deutliches Zeichen, was man so vom demokratischen Gestus des Amerikaners hält: Solange dessen Todfeind nur das Brot bringt, wird unter der Hand auch dessen Lied gesungen.

In Accra gibt es etwa eine iranisch-ghanaische Klinik – kein kleines Geschenk der Entwicklungshilfe. Besonders im islamischen Norden werden Moscheen, Kindergärten und Schulen aus Iran finanziert. Und Entwicklungshilfe in diesem Maßstab kommt nicht ohne diplomatische Verflechtungen aus:

TEHRAN, Nov. 18 (ISNA)-Iranian private companies can play a key role in Ghana’s development program, said Iran’s Foreign Minister in a visit with the country’s newly-appointed ambassador to Iran Ahmad Hassan.

Iran-Ghana friendly ties as well as Tehran’s technical and industrial potentials can pave the way for further growing of relations, Mottaki said.

Ahmad Hassan for his part described Iran as a significant regional country and said ties with Iran is of much importance for Accra.

He also highlighted Iran’s capabilities in different domains and said he would do his best to boost the level of mutual relations in all sections.

The two countries have already signed seven memorandums of Understandings (MoU) in the fields of health, shipping, agriculture, oil, media, diplomacy and customs during their third joint economic cooperation commission held in Tehran in May.

Source: www.isna.ir (viahttp://www.modernghana.com/news/191212/1/irans-private-sector-can-aid-ghanas-development-pr.html)

Diplomatische Bande, die Ghana unter anderem auch mit dem Ärzte-Exporteur Kuba pflegt und wegen der bloßen Liebe zu Obama noch lange nicht fallen lassen würde. Den verehrt man schließlich vor allem wegen der Hautfarbe und der Machtposition, nicht wegen einer irgendwie gearteten demokratischen Einstellung.

Ob sich Ghana’s muslimischen Gruppen nun vom iranischen Eifer beeinflussen lassen, ist fraglich. Zwar sieht man ab und zu auch voll-verschleierte Frauen auf den Straßen. Und die Moscheen rufen pflichtbewusst zum Gebet, sobald man einen weißen von einem schwarzen Faden unterscheiden kann. Aber über das Ritual hinaus lässt sich doch wenig von Ideologie bemerken. Lediglich ein Handy-Shop in Techiman nennt sich „Black Taliban“. Würde er den Händlerinnen auf dem Markt verbieten wollen, Gurken und Tomaten nebeneinander zu verkaufen, weil das der Geschlechtertrennung widerspräche, würde er vermutlich herzhaft ausgelacht und mit Garden-Eggs beworfen. An der prekären Situation der Frauen besonders in den nördlichen Gebieten ändert das wenig – nur daran sind auch traditionelle Religionen und das Christentum so eifrig beteiligt, dass eine Fokussierung auf den Islam wenig Sinn macht.

Nachtrag:

„Black Taliban – or the faith of the unfaithful“ heißt eine populäre Komödie. Daher wahrscheinlich der Namen des Handyshops.

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