In seiner begeisterten Rezension des neuen Buches von Moshe Zuckermann nennt Bernd Nitzschke mein Blog eine „rechtslastige und islamophobe Internetseite“:
Warum stellen ausgerechnet „renommierte Zeitungen“ in Deutschland Zuckermann eine Plattform für Kritik an der Regierungspolitik des Landes zur Verfügung, in dem er lebt und arbeitet? Liefert er damit nicht wohlfeile Argumente für als ‚Israelkritiker‘ verkleidete Antisemiten? So steht es auf einer (von vielen) rechtslastigen und islamophoben Internetseiten geschrieben: „Das eigentliche Rätsel von Moshe Zuckermanns Texten ist nicht, warum er sie schreibt, sondern warum renommierte Zeitungen sich befleißigt sehen, sie zu drucken. Zuckermann insistiert … auf einer Täter-Opferumkehr, die charakteristisch für den Antisemitismus nach und wegen Auschwitz ist“ (https://nichtidentisches.de/2015/02/taeter-israel-die-opferumkehr-bei-moshe-zuckermann/ Aufruf 23.06.2017).
Die zitierte Aussage ist Teil der Fake-News-Kampagne, mit der rechte Fanatiker jeden zu diskreditieren versuchen, der sich ihrer politischen Zielsetzung – Stichwort ‚Groß-Israel‘ – widersetzt.
Ein solches Zitat gibt Auskunft über den Zustand der redaktionellen Arbeit von „literaturkritik.de“. Man wird schwerlich eine andere „rechtslastige Internetseite“ finden, die derart systematisch das Recht auf Asyl verteidigt und die aktive Aufnahme von Flüchtlingen direkt aus den Herkunftsländern fordert. Ich spare mir jede weitere Arbeit an dieser projektiven Verkehrung von den „Fake News“ mit einigen Originalzitaten von Moshe Zuckermann, die ich in meinem Blog kritisierte:
„Israel hat den Antisemitismus nie bekämpft, auch nie bekämpfen wollen, sondern vielmehr zum Argument erhoben, ja war nachgerade immer schon daran interessiert, dass es ihn gebe, um eben mit dem Angebot der historischen Alternative für die Juden, dem Zionismus, aufwarten zu können.“
„Und gerade weil er [der Zionismus] dies Ideologische immer wieder zum Faktor der Selbstvergewisserung erhob, mithin „Beweise“ zur Rechtfertigung des von ihm begangenen historischen Wegs suchte, musste er den Antisemitismus gleichsam als ideologischen Odem seiner Existenzberechtigung stets am Leben halten.“
„Israel ist in seiner Existenz durch keines seiner Nachbarländer bedroht, auch nicht durch den Iran und schon gar nicht durch die Palästinenser. Jedes Land der Region, das Israel in seiner Existenz zu bedrohen trachtete, würde (aus bekannten Gründen) unweigerlich seinen eigenen Untergang mit festschreiben.“
„Nicht zuletzt wegen der von Netanjahu und seinesgleichen betriebenen Politik ist das Leben von Juden schon seit Jahrzehnten gerade in Israel wie nirgendwo sonst gefährdet.“
Schon 2006 dokumentierte ich, wie sich Zuckermann endgültig aus jeder Diskursfähigkeit verabschiedete:
„Aber der Antisemitismus wird heute auch durch die Geschehnisse im nahen Osten gespeist. Ich sage nicht, dass der Nahostkonflikt den Antisemitismus schafft. [ggvgl. oben MZ: „Der Hass speist sich aus dem Nahostkonflikt und nicht umgekehrt“ d.A.] Aber die israelische Politik verleiht dem Antisemitismus Legitimation.“
Solche Sätze könnten ebensogut auf einer rechtslastigen, ziophoben Internetseite stehen wie in den eher linken Medien, in denen sie gedruckt werden.