Rezension: „Der ewige Sündenbock – Heiliger Krieg, die ‚Protokolle der Weisen von Zion‘ und die Verlogenheit der sogenannten Linken im Nahostkonflikt“

Bislang sind gut gearbeitete Bücher über den sogenannten Nahostkonflikt auf dem deutschsprachigen Markt rar. Broders „Der ewige Antisemit“, Küntzels „Djihad und Judenhass“, Gremlizas „Hat Israel noch eine Chance, Giniewskis „Das Land der Juden“ und einige wenige mehr mussten bislang ausreichen, um der Flut an plumpen Medienfälschungen und Propaganda bis in die Schulbücher hinein etwas entgegenzusetzen.

Tilman Tarachs Werk schafft es, ohne große Wiederholungen in die Geschichte und Struktur des Antisemitismus einzuführen und zugleich in den spezifischen Feldern über die genannten Werke hinaus zu verweisen. Methodologisch arbeitet Tarach wissenschaftlich und präzise, er belegt brisante Befunde in aller Regel mehrfach, lediglich an wenigen nebensächlichen Thesen wünscht man sich mitunter einen etwas ausführlicheren Faktencheck. Vier zentrale Diskurse greift Tarach auf:

1. Hitler und die Nationalsozialisten waren die Ur-Antizionisten, sie bekämpften den noch entstehenden Staat Israel und entsandten bereits erprobte Massenmörder zur Endlösung der Judenfrage in Palästina. Sie beherbergten, assistierten und bezahlten den palästinensischen Großmufti und SS-Offizier Al-Husseini üppig und bis zuletzt für den antijüdischen Krieg und für die Aufhetzung der Muslime. Der Großmufti und seine Bedeutung für die Faschisierung der muslimischen Araber in Palästina und weltweit ist zwar durch Küntzels Arbeit bereits bekannter geworden, Tarach liefert allerdings noch reicheres Quellenmaterial aus Nazi-Akten und ausführlich zitierten zeitgenössischen Dokumenten, mit denen er die genozidale Gesinnung und Praxis des Großmufti belegt.

2. Die Palästinenser werden nicht in Israel, sondern von islamisch-arabischen Potentaten unterdrückt und diskriminiert. Tarach weist nach, wie rassistisch die Behandlung der Palästinenser in den arabischen Staaten tatsächlich ist und wie egal diese Behandlung der ewig über Israel empörten Palästinasolidarität ist. Palästinenser unterliegen herkunftsspezifischen Steuern, sie erhalten keine Staatsbürgerschaft, werden in Ghettos belassen, damit sie „eine rieseige, im Elend lebende Manövriermasse gegen Israel“ bilden können. Ohne die Diskriminierung der Palästinenser würde das „Rückkehrrecht“, Euphemismus für die demographische Vernichtung Israels, sich so abschwächen, dass es am Ende zu einer Aussöhnung kommen könnte. Ein Alptraum für die 30.000 Angestellten der UNRWA,  die dann arbeitslos würden und das Gegenteil dessen, was die Förderer des Djihad wollen: Die Vernichtung Israels und die andauernde Versklavung der islamisch-arabischen Welt unter archaische Feudaltheokratien. Tarach überrascht die Leser mit Informationen über Demonstrationen von Palästinensern in Ostjerusalem für eine Erweiterung der Mauer auf palästinensisches Land – damit sie einen israelischen Pass erhalten oder behalten dürfen. Oder mit der Tatsache, dass Fatah-Kämpfer aus Gaza nach Israel flohen und nicht nach Ägypten. Palästinenser sind in Israel freie Staatsbürger, in allen arabischen Staaten aber entrechtete und ausgebeutete Menschen.

3. Israel ist kein imperialistisches Projekt, sondern ein antiimperialistisches. Tarach bringt nicht nur reiches Quellenmaterial für die Beteiligung von geflohenen Nazis an den arabischen Armeen, sondern auch für die britische Unterstützung der jordanischen Armeen im Unabhängigkeitskrieg Israels: Der Oberbefehlshaber der arabischen Legion Transjordaniens „war der britische General John Glubb („Glubb Pascha“), das Offizierskorps war britisch, und die Finanzierung ebenso.“

Israel sah sich bei der Staatsgründung sogar dem heftigen Widerstand der USA ausgesetzt, die eine imperialistische Lösung vorgezogen hätten, sprich: Besetzung der Region durch die USA. Die Sowjetunion wird von Tarach demnach in der Gründungsphase als einzige unterstützende Macht gewertet, allerdings handelte es sich dem Autor zufolge auch hier um instrumentelle Diplomatie mit dem Ziel, die britische Präsenz im arabischen Raum zu brechen. Die halbherzige Anerkennung durch die USA sei nur durch den Druck erfolgt, Israel vor einem kompletten Überdriften in den Ostblock abzuhalten. Auch später diagnostiziert Tarach den USA eine im besten Fall „neutrale“ Haltung, niemals jedoch eine verlässliche. In zahllosen Fällen arbeitete die CIA mit Terroristen zusammen, nicht selten auch mit Altnazis. Der globale Charakter des Antisemitismus, seine Fähigkeit zur internationalen Kooperation und Täuschung wird von Tarach einer zutiefst bigotten, kleingeistigen und halb vom islamischen Faschismus faszinierten Haltung der Demokratien  gegenübergestellt, die ihre Todfeinde üppig bezahlen.

4. Die üblichen Medien sind nicht annähernd geeignet als Informationsquelle über Israel. Tarach setzt bei der langen Geschichte der „Protokolle der Weisen von Zion“ an und bringt auch für den informierten Leser noch neue Informationen über die globale Attraktivität dieser Mutter aller Verschwörungstheorien – bei weitem nicht nur in arabisch-islamischen Universitäten. Als einführenden Aufhänger für eine unendliche Reihe von Medienfälschungen wählte Tarach ein wenig bekanntes Beispiel, das von Tuvia Grossmann. Der jüdische Student wollte die Klagemauer besuchen und wurde auf dem Weg dahin von einigen Dutzend Palästinensern als Jude erkannt, überfallen und gelyncht. Mit letzter Kraft konnte er schwer verwundet fliehen zu einem israelischen Polizisten. Sein blutüberströmtes Porträt vor dem Polizisten lieferte ein Foto, das als Foto eines misshandelten Palästinensers um die Welt ging und von allen renommierten Zeitungen abgedruckt wurde, es fand seinen Weg in palästinensische Boykott-Kampagnen und djihadistische Banner.

An oddballs ist die Geschichte so überreich, dass das gesamte Buch von Aha-Effekten durchzogen ist. Von Chomsky, Carter, Clinton, Trittin, Solana weiß Tarach Zitate auszugraben, die auf einen massiven Aufklärungsverrat verweisen. Tarach erklärt das zum Teil als Identifikation mit dem Aggressor, zum Anderen mit der naiven Hoffnung, sich von der Wut der Islamisten freikaufen zu können, indem man Israel opfert – so geschehen vor allem nach dem Massaker von München 1972.

Ein unvermeidlicher Nebeneffekt der Lektüre ist der dringende Wunsch, nach Israel auszuwandern. Aber zumindest darüber lässt Tarach keine Illusionen aufkommen: Israel ist zwar eine der fortschrittlichsten Demokratien weltweit, führend in der Wissensproduktion, aber es ist eben auch nur fast so groß wie Belize und seine Fläche beträgt nur 2/3 der Fläche Kretas, die Hälfte davon ist von Wüsten bedeckt. Strittig ist daher, ob das Land dem Auftrag, im Notfall weitere Millionen von geflohenen Juden aufzunehmen überhaupt noch gerecht werden kann.

Für das Westjordanland und Gaza hat Tarach hingegen ein einfaches, logisches und gerechtes Rezept parat: Den Anschluss des Westjordanlandes an Jordanien und den Anschluss Gazas an Ägypten. Über 70 % der Jordanier sind sogenannte Palästinenser, in Sprache und Kultur von den restlichen 30 % nicht unterschieden – allein würde das das Ende der Monarchie bedeuten, das bereits Arafat verhinderte, der vom Endziel der Vernichtung Israels durch die Maximalforderung des „Rückkehrrechts“ niemals abrückte. Allerdings stellt sich aktuell wieder die Frage, ob eine solche für die Palästinenser günstige Option tatsächlich eine Erleichterung für Israel darstellen würde, da es die Kontrolle über das strategisch bedeutsame Jordantal verlieren könnte, und der Friedensvertrag mit Jordaniens reaktionärem Königshaus in einer ohnehin fragilen Konstellation eine immens wichtige Grenze sichert. Eine aktualisierte strategische Perspektive auf dieses Problem wäre hilfreich zu einem weiteren Verständnis der Komplexität der Situation im Westjordanland.

Wer schon glaubte, er kenne alle Argumente für Israel, wird von Tarach noch einige Dutzend obendrein erhalten. Wer glaubt, er wisse gegen Israel Bescheid, wird mitunter feststellen, dass er professoralen Fälschungen aufgesessen ist und sein unartikuliertes Ressentiment hoffentlich in produktive Scham verwandelt sehen.

Man wünscht sich daher vom Autor für die hoffentlich zahlreichen Neuauflagen lediglich eine neue Umschlaggestaltung, die an Stellen etwas spontan aufgetragene Polemik stört nur selten die nüchterne Sprache, die das Buch auch als wissenschaftliche Quelle höchst arbeitsfähig macht. Dem Buch ist eine weitestmögliche Verbreitung zu wünschen. Erhältlich ist es für knapp 20 Euro über den Buchhandel oder einschlägig bekannte Onlineversände.

64 thoughts on “Rezension: „Der ewige Sündenbock – Heiliger Krieg, die ‚Protokolle der Weisen von Zion‘ und die Verlogenheit der sogenannten Linken im Nahostkonflikt“

  1. Was es Leuten vom Augstein Tross und weniger Israel-Gläubigen dann schwermacht die ganzen richtigen Aussagen ernstzunehmen sind Spinnereien wie „Die Palästinenser werden in Israel nicht unterdrückt“. Das diskreditiert leider alles.

    • Nun muss man es ja nicht besser wissen, aber einige logische Abstraktionen sollten schon fähig sein aus der Faktizität, die da lautet. Volle Staatsbürgerschaft, Gleichheit vor dem Recht, Politische Partizipation, freies, gleiches, anonymes Wahlrecht, Religionsfreiheit, Freiheit zur gleichgeschlechtlichen Liebe, etc. pp. Was die arabischen Partein in der Knesset so an strukturellen Missständen bearbeiten, müsste man sie mal konkret fragen. Wozu du sicher nicht in der Lage bist, dir fehlt ja sowohl Material als auch Argument und gewiss auch der Anstand, sich auf Diskussionsforen nicht zwangshaft mit solchen Kommentaren zu blamieren.

      • pascal, und von wem werden die unterdrückt nochmal? Und wie und wann und wo? Und warum vor allem? Wenn ich von Material spreche, meine ich nicht dieses augenzwinkernde „du weißt schon, was ich meine“ und auch nicht dieses „wir wissen ja alle, was die juden da mit den palästinensern da unten machen“, sondern konrete Streitpunkte.

      • ok felix. ich bin ein ganz schlimmer antisemit. du hast mich durchschaut, ohne daß wir uns je gesprochen hätten. der artikel hier ist wirklich super dokumentiert und berücksichtig alle aspekte perfekt. leb weiter in deiner verschwörungstheorie. ich gehe solange gerne in israel urlaub machen und mich mit israelis ohne israel-knall unterhalten… vielleicht interessiert es dich dass dort gerade mal noch 30% davon ausgehen in den besetzten gebieten würde israel nicht eine form von apartheid praktizieren nach jüngster umfrage….aber du weisst es natürlich besser als die menschen die dort leben. symptomatisch für leute wie dich ist doch, daß sie auf die bemerkung, dass das schicksal der palästinenser grotesk entstellt wird in dem artikel ausweichend reagierst indem du die lage der israelischen araber darstellst ganz so als ob es keine besatzung gäbe. glaub was du willst. aber es ist schon traurig, dass du meinst mit so einem tunnelblick israel irgendwie einen dienst zu erweisen

    • “Die Palästinenser werden in Israel nicht unterdrückt”

      „Felix, wenn ich von Palästinensern spreche dann meine ich die in den besetzten Gebieten. Aber die gibt es ja vermutlich gar nicht oder?“

      Was jetzt? In Israel oder in den besetzten Gebieten? Oder gehören die besetzten Gebiete zu Israel?

    • pascal, offenbar weißt du von der Apartheid sehr wenig. Dass im Westjordanland eine Art Apartheidstaat herrscht, ist allerdings offensichtlich: Juden dürfen kein „palästinensisches“ Land kaufen, wer mit ihnen kollaboriert ist vom Tode bedroht, Juden dürfen sich nicht frei bewegen und der künftige Staat Palästina ist schon als „judenrein“ definiert, ohne dass sich irgendein Protest dagegen regen würde – während es einen „judenreinen“ Palästinenserstaat längst nebenan gibt: Jordanien. Überall in der Westbank und Gaza wird zum Genozid an Juden aufgerufen, gemischte Ehen werden geächtet und bestraft. Von der Behandlung der Frauen und Homosexueller gar nicht zu reden. Ja, das ist schon ein Stück Rassismus und Sexismus, den die Institutionen dort veranstalten, der Vergleich mit der Apartheid ist zwar schlecht abstrakt aber nicht ganz fern. Ich würde aber dennoch gerne wissen, warum du dort israelischen Rassismus, gar „Apartheid“ vermutest und nach welchen Standards du ihn misst. Vielleicht ist dir auch aufgefallen, dass man in Israel nicht dasselbe mit „besetzte Gebiete“ meint wie du und Deutschland. Man mag in Israel die Juden in Hebron nicht besonders, weil sie tatsächlich als die fanatischsten gelten. Aber welche Mehrheit der Israelis bezeichnet Ostjerusalem als besetztes Gebiet mit Apartheidcharakter, oder die Stadt Ariel? Das hätte ich dann doch gern unabhängig belegt. Und was hat es mit den aufgelisteten Fakten des Buches zu tun?

      • und du offenbar wenig von Israel und den schtachim, Felix! oder du hast dir durch ’sicherheit‘ so das hirn vernebeln lassen, dass du straßen, die nicht von palästinensern befahren werden, und siedlungen, die nicht von,palästinernsern betreten werden dürfen, nicht unter apartheid fallen lassen darfst. weil sonst dein feindbild putt wäre. und die behauptung, es seien nur die palästinenser, welche judenrein wollten, am arsche.
        ich war lange nicht mehr im lande….. wenn ich bilder sehe wie hier http://972mag.com/c/news/ und freundinnen mir erzählen, wie es ist, von Jerusalem nach Betlehem zu fahren oder nach Hebron oder nach Jericho oder woandershin, wo ich im letzten jahrhundert noch einfach hinfahren konnte im auto, im ‚arabischen bus‘ oder mit egged, dann mag ich auch garnicht mehr hin. weil es mir den magen umdreht!
        und glaub mir: ich weiß, wie das mit dem sicherheitsbedürfnis ist. ich habe lange genug in Jerusalem gelebt und werde heute noch unruhig, wenn ich in x-berg einen koffer ohne mensch daneben herumstehen sehe.

        im unterschied zu dir und anderen, welche einen judenstaat als sicheren ort für juden wollen, will ich eine welt, in welcher jedes mensch überall sicher sein kann und keinen gesonderten zufluchtsort mehr braucht bzw. falls doch, diesen zufluchtsort überall finden kann. denn: wenn meine jüdische nachbarin in x-berg nicht mehr sicher ist, dann ist sie es in Ma’ale Adumim auch nicht.

        dazu, warum das mit der dreieinigkeit von volk, schrift und land besser nicht klappen sollte, noch ein bißchen was von Sari Nusseibeh http://www.aljazeera.com/indepth/opinion/2011/09/201192614417586774.html
        noch so ein schrecklicher palästinensischer mensch, der sich einfach nicht ex-kludieren lassen möchte.

  2. ein projekt der aufklärung wird so beschrieben:
    „Es [das jahr 1948] stellte auch die Dreieinigkeit des Volkes, der Schrift und des Landes wieder her.“
    oh heiliges schwein!

  3. Pingback: Rezension: “Der ewige Sündenbock – Heiliger Krieg, die ‘Protokolle der Weisen von Zion’ und die Verlogenheit der sogenannten Linken im Nahostkonflikt” | Jihad Watch Deutschland

    • das sollte in der tat anlaß zum nachdenken sein. beispielsweise darüber, warum die meisten orientalischen/arabischen juden garnicht aliya machen wollten.
      und: wer weiß, wieviele jüdische staaten (oder so was ähnliches) es heute gäbe, hätte man den unwilligen nicht auch zionistischerseits beine gemacht?

    • rahab enlarvt sich hier selbst als Verschwörungstheoretikerin, die klassische Täter-Opfer-Umkehr betreibt (wie auch schon bei Tuvia Grossman geschehen): An der Aliyah der Juden aus den arabischen Staaten seien die Zionisten schuld, und die äthiopischen Juden hätten heute einen jüdischen Staat, wenn ihnen die Zionisten nicht „beine gemacht“ hätten. Zum Glück haben sie und zwar nicht nur Beine, sondern Flügel.

      • dazu braucht es keine VT – dazu reichen kenntnisse in zionismus- und einwanderungsgeschichte wie mizrachim sie erzählen völlig aus.
        außerdem ist deine täter-opfer-umkehr um die schuldfrage kindergartenniveau. um schuld (irgendwie mancher deutscher lieblingswort) geht es garnicht. sondern schlicht und ergreifend darum, dass juden und andere menschen im orient zu formen von co-habitation gefunden hatten, die nicht nur zur ausgedehntem besitz an grund und boden geführt hatten, sondern auch vor 48 zu wenig lust, am aufbau eines jüdischen nationalstaates western style mitzuwirken. in diese co-habitationen intervenierte der nationalstaatsgedanke, und zwar zerstörerisch. dies gilt es einfach zur kenntnis zu nehmen. wie es auch zur kenntnis zu nehmen gilt, dass die einwanderung aller mizrachim nicht sofort mit 48 vollzogen wurde, sondern sich zog.
        und wenn man sich diese sich ziehende (bis heute) geschichte genauer anguckt, dann kommt man als erstes zu dem schluß, dass hier von transfer gruppe x gegen transfer gruppe y nicht die rede sein kann. und dass es stark vereinfachend ist, mal eben xxx dunum yyyy dunum gegenüberzustellen.
        und: es ist doch nicht von ungefähr, dass gerade mizrachim über die re-orientierung Israels in den middle east hinein nachdenken. der hier zum beispiel
        http://www.tikkun.org/article.php/20100620084543353
        und mal gucken, ob ich ihn für dich noch life zum hören finde.

  4. Den politisch mutmaßlich „links“ zu verortenden Gutmenschen die Lektüre zu empfehlen, dass ist vergebliche Liebesmh. Jene Freunde der „palästinensischen Freiheitsbewegung“ möchten sich nicht ansatzweise ihr verzerrtes, doch so liebgewonnenes Weltbild korrigieren (lassen). Auf der einen Seite -sehr zu recht- aktiv gegen NPD und andere Schmutzfinken, verehren „Linke“ Terrorführer wie Ikonen. Der ausgeprägte arabische Hass auf Juden wird als „berechtigter Antizionismus“ wahrgenommen und erfährt Unterstützung. Was nicht sein darf (Tatscahen) – das ist auch nicht. So einfach ist das.

  5. was ich noch sagen wollte: ein sehr gut gearbeitetes buch gibt es schon recht lange, nämlich: Dan Diner, Israel in Palästina. Über Tausch und Gewalt im Vorderen Orient, Athenäum 1980.
    hätte dem Tarach nicht geschadet, wenn er es statt sein buch zu schreiben erst mal gelesen hätte.
    und auch all den anderen best friends of Israel sei die lektüre ans herz gelegt. sie verpflichtet nicht dazu, den Künzel in die ecke zu schmeissen (obwohl…), aber sie verbessert des verstehen dessen, was da geschah und immer noch geschieht.

  6. Ich kann Tilman Tarachs “Der ewige Sündenbock – Heiliger Krieg, die ‘Protokolle der Weisen von Zion’ und die Verlogenheit der sogenannten Linken im Nahostkonflikt” auch nur wärmstens empfehlen. Wobei ich mir sicher bin, Louis Levy, dass Augsteins Jünger dieses Buch fürchten wie der „Teufel“ das Weihwasser.

    Den Tarach hab ich mir übrigens mehrmals zugelegt um bei überraschenden Einladungen gleich ein passendes Geschenk parat zu haben. Was tut man nicht alles für die Aufklärung.

  7. ich nehm den Breitenberger und den Bier-Geyer mal zusammen und sage: nem geschenkten gaul … und täte das buch wohl in der reihe „schrott&schund“ unterbringen.
    weiterempfehlen täte ich es allerdings nur für ein seminar am OSI, in dem solche und ähnliche machwerke kritisch unter die lupe genommen werden.

    • Ja, deshalb liest man ja auch so viel Konsistentes von dir und dem OSI zu dem „Machwerk“ und anderen „Machwerken“. Bring doch einfach mal eine Widerlegung eines konkreten Argumentes, meinetwegen von Dan Diner.

      • du möchtest also ein argument?
        hm. widerspruch reicht dir nicht?
        komisch. aber soll sein.
        Diner zeigt in seiner habil-schrift den allerersten grund dafür auf, warum das zionistische projekt auf widerstand stoßen mußte. dieser grund liegt darin, dass zionisten (nicht juden!) den boden, nachdem sie ihn als ware erworben hatten, seines warencharakters entkleideten und zu unveräußerlichem territorium erklärten. was für sich allein genommen nicht mal schlimm gewesen wäre, wäre dies nicht damit verbunden gewesen, dass die den boden bearbeitenden arabischen fellachen als stofflich falsche durch stofflich richtige juden ersetzt wurden. das war das neue an der zionistischen kolonisation. und das war der unterschied zu den landwirtschaftlichen siedlungen der 1. aliya – die pflegten mit ihren arabischen nachbarn einen modus-vivendi. sie vertrieben nicht eine bevölkerung aus einer produktionsweise, sondern teilten sie mehr oder weniger mit ihr. die im 20.jhdt. einsetzende ablösung vom boden und vertreibung aus einer produktionsweise – die rief allerdings widerstand hervor. berechtigten widerstand.
        das muß man sich erst mal klar machen, was die durchsetzung der prinzipien ‚eroberung des bodens‘ und ‚jüdische arbeit‘ anrichteten.
        danach kann man sich damit beschäftigen, wie der widerstand sich äußerte.
        und von da ausgehend kann und muß man ihn dann kritisieren.

        was hingegen Tarach (und die anderen von dir erwähnten schreiber) tut, ist das folgende: er bebildert den nahen osten/den orient mit europäischem politischem antisemitismus bzw. antisemiten. er fügt dem aus zionistischer sicht stofflich falschen araber eine weitere stofflichkeit hinzu, nämlich die des faschistischen antisemiten. und da wird die geschichte einfach falsch. weil es, soweit in dem widerstand antisemitismus/judenhass zu finden ist (und es ist), deren entstehungsbedingungen vollständig nicht nur ignoriert sondern vernichtet.

        übrigens … bei meinen ausgedehnten aufenthalten in Israel/Palästina habe ich auch palästinenser getroffen, die mir was von „Hitler gut“ erzählen wollten. und nun stell dir vor! nicht nur, dass es auch andere palästinenser gab, die ihnen widersprachen – auch ich habe meinen widerspruch überlebt! man ist dem nicht hilflos ausgeliefert und unterworfen.

      • Rahab,
        ich habe zwar Diners Habille leider nicht gelesen, will aber trotzdem Dein Resümee derselben zum Anlaß nehmen, mal nachzuhaken:

        »dieser grund [warum das zionistische projekt auf widerstand stoßen mußte, Anm.] liegt darin, dass zionisten (nicht juden!) den boden, nachdem sie ihn als ware erworben hatten, seines warencharakters entkleideten und zu unveräußerlichem territorium erklärten.«

        Merken wir uns also mal: Daß die Zionisten aus einer Ware eine Nicht-Ware, eine res extra commercium, gemacht haben, ist ein samt und sonders blöder Mangel, der den Grund dafür hergibt, warum die Zionisten auf wenig Gegenliebe gestoßen sind. Was im Umkehrschluß bedeutet: Hätten die Zionisten Grund und Boden nur als die Ware belassen, als die sie ihn erworben hatten, wären sie fein aus dem Schneider gewesen.

        Zwischenfragen:

        1. Wie, zum Geier, kamen denn die Zionisten überhaupt auf die Idee, daß der Boden zu Territorium werden müsse? Hatten Herzl und Genossen einen schlechten Tag, daß sie so einen Unfug ausbrüteten, oder hatte gar JHWH seine Finger im Spiel? Oder hatten die Kameraden Zionisten einen Grund oder wenigstens einen Anlaß, auf sowas zu kommen? Davon erfahren wir Deinerseits nichts — ob wir Diner-seits etwas erführen, weiß ich leider nicht, wie gesagt.

        2. Unterstellen wir mal for the sake of argument, daß die Zionisten schon irgendeinen Grund gehabt haben werden, den zuvor friedlich-schiedlich und in trauter Einheit mit den Nachbarn vor sich hin siedelnden und produzierenden Juden im Yishuv zuzurufen: ‚He ihr da, aus diesem Boden muß Territorium werden!‘ — warum haben sich die Leut (die ja, wie Du selbst sagst, nicht mit den Zionisten identisch sind) das so sehr einleuchten lassen, daß sie bereitwillig mitgemacht haben beim munteren Boden-zu-Territorium-erklären?

        »was für sich allein genommen nicht mal schlimm gewesen wäre …«

        Für diesen Satz bekommst Du bestimmt ein großes Busserl von der Bourgeosie, die schon immer der Ansicht war, daß Boden-als-Ware überhaupt kein Problem sei.

        Was dann kommt, ist aber ein echter ‚Brummer‘:

        »wäre dies nicht damit verbunden gewesen, dass die den boden bearbeitenden arabischen fellachen als stofflich falsche durch stofflich richtige juden ersetzt wurden.«

        Dummerweis‘ ist es aber gerade das Merkmal von zu-Territorium-erklären, daß an dem zum Territorium Erklärten die richtigen von den falschen stofflichen Berechtigten geschieden werden. Warum? Weil bereits bei der Ware diese Unterscheidung zwischen berechtigtem und unberechtigtem Eigentümer/Besitzer vorgenommen wird! Während Du aber über Boden-als-Ware gar nix kommen lassen willst, stört Dich am zu-Territorium-erklären genau das, was Du schon an der Ware begrifflich durchgestrichen hast!

        … Wer braucht schon Argumente, wenn er so fein gezimmerte Zirkelschlüsse haben kann?

        »das muß man sich erst mal klar machen, was die durchsetzung der prinzipien ‘eroberung des bodens’ und ‘jüdische arbeit’ anrichteten.«

        Nö. Zuerst hat man sich einmal klar zu machen, was der Gegenstand ist, ehe man sich über seine Wirkungen unterhält. Sonst kommt nämlich so ein Schmu heraus wie bei Dir.

        »[Tarrach] fügt dem aus zionistischer sicht stofflich falschen araber eine weitere stofflichkeit hinzu, nämlich die des faschistischen antisemiten. und da wird die geschichte einfach falsch.«

        Nein. »Die Geschichte« (read: die Sache) wird schon da »falsch«, wo überhaupt zwischen Berechtigten und Unberechtigten unterschieden wird — ein notwendiger Fehler, den Du zwar immer nur an den Zionisten ausfindig machst, bei Dir selbst aber geflissentlich übersiehst, wenn Du zwischen halt anderen Berechtigten (die, die vorher schon da gewesen sind) und Unberechtigten (die, die später hinzugekommen sind) zu unterscheiden pflegst.

      • ich nehme an, es ist dein standesdünkel, Josef, der verhindert, dass du verständig liest.
        es ging nicht um berechtigung oder nicht – es ging lediglich um die erklärung für den widerstand. und der liegt nun mal in dem, was ich sehr kurz gefaßt geschrieben habe – und nicht in dem von irgendwelchen wirrköpfen in die region projezierten (eigenen) judenhass.
        denk dir einfach statt juden iren – es wäre genau dasselbe passiert.
        und du tätest dich wahrscheinlich genauso wie ich darüber wundern, wie wirrköpfe wie Tarach dazu kommen, auf einmal einen seit mekka und medina den dortigen menschen eingeborenen irenhass als grund der ereignisse zu behaupten.

      • 1. Ein netter Vorschlag ist das: Am Begriff einer Sache zunächst einmal all sein Spezifisches tilgen, um dann auf die Leerheit der so erzeugten Allgemeinheit zu deuten und festzustellen, das sei ja nur ein Hirngespinst.

        2. »Wie der Schelm ist, so denkt er.« (eingemachte Lebensweisheit, Eigenverlag, Schwaben, ohne Jahr) — Offensichtlich ist das die Devise, die Dich zu der Feststellung veranlaßt, jeder, der irgendwo mit mal mehr, mal weniger stichhaltigen Gründen Antisemitismus ausmacht, könne das nur deshalb tun, weil er seinen eigenen Antisemitismus da auffinde, wohin er ihn zuvor verdoppelt hat. Statt allerdings auf diese Gründe zu deuten, kommst Du mit der psychologischen Spekulation über den daher, der die Schlüsse aus ihnen zieht.

        3. Wo wird denn behauptet, der Antisemitismus sei irgendwem »eingeboren«?

      • Josef, es ist saukomisch! der schwachsinn einer solchen vorstellung fällt dir immer nur dann auf, wenn du den eindruck hast, sie würde auf dich selbst angewandt. was dich allerdings nicht hindert, die ‚anderen‘ weiter so zu behandeln, als sei es tatsächlich so.
        viel spaß noch mit den fidelen bumsköppen!

      • rahabs Tirade ist kaum etwas hinzuzufügen, Dank an Allensteyn. Sie hat offenbar Tarach auch gar nicht gelesen und faselt von Erblichkeit – wenn dem so wäre und sie daran glaubte, wieso kritisiert sie dann nicht auf Grundlage der Rassismuskritik, sondern bemüht irgendwas von stofflich falschen Arabern? Sie kann schlichtweg Tarachs Befund nicht ertragen: Der Antisemitismus in den islamischen Staaten ist wesentlich nationalsozialistisch und weniger aus dem Islam abgeleitet. Er bezieht seine Energie vor allem aus den Protokollen der Weisen von Zion und nur sehr mittelbar aus dem Koran – aber es ist eben gerade daher lupenreiner Nationalsozialismus.
        Nun will sie erneut Täter und Opfer umkehren, redet von „Widerstand“ und „Entstehungsbedingungen“ – als hätte der islamische Nationalsozialismus nun nach Aufzählung einiger Landkonflikte auf einmal seine Berechtigung. Ähnlich wollte man den Nationalsozialismus nur mit dem Hinweis auf Versailles verstehen, um jeder Ideologiekritik aus dem Wege zu gehen.

      • der stofflich anders gebaute araber – das ist die zionistische vorstellung! nicht meine.
        und es ist, wenn man genau liest, die vorstellung von Tarach, Küntzel und co. zumindest transportieren sie sie.
        bedienen also rassismus.

        um das herauszufinden, muß ich nicht deren versammelte werke lesen. da reichen ein, zwei, drei kapitelchen, aufsätzchen.

        und was den nationalsozialismus in den islamischen staaten angeht: Jabotinsky und andere, beispielsweise der verstorbene papa von Netanyahu, sind eine wahre fundgrube für jüdischen faschismus. mich wundert nicht, dass der sich heute in arabischen schriften wiederfindet.
        wie mich auch nicht wundert, dass der zionistischen sakralisierung des bodens die palästinensische folgte.

        und nun verschiebt mal schön weiter!

    • „…beispielsweise der verstorbene papa von Netanyahu, sind eine wahre fundgrube für jüdischen faschismus. mich wundert nicht, dass der sich heute in arabischen schriften wiederfindet“

      Die Juden sind also wieder mal Schuld am Antisemitismus. Ansonsten wieder Schulbeispiele für antisemitische Täter-Opfer-Umkehr!
      Rahab, die ehemalige Vorzeigeantizionistin des „Freitags“, die „hiesiges Gerede übers fremdgehen“ mit den Steinigungen im Iran gleichsetzt, die sich selbst als Antisemitin bezeichnet, deshalb Boykottaufrufe gegen Juden initiiert, Israel einen „Apartheidstaat“ nennt, die behauptet der Holocaust war kein Völkermord wird sich nie ändern. Eine Diskussion ist mit ihr auch deshalb unmöglich, weil sie von der Existenz sogenannter „weiblicher Göttlichen“ überzeugt ist und mit diesen in vermeintlichem Kontakt steht.

      Nach dem 9. Platz ihres ehemaligen Chefs und Gönners des vom SWC jährlich ausgeschriebenen Antisemitismus-Awards erscheint sie beinahe noch verwirrter als zu früheren Zeiten. Hilfe ist unmöglich. Leider. Ich habe bereits alles versucht.

      • ach du armes hascherl!
        lies doch mal Jabotinsky! lies doch mal Netanyahu den älteren!
        und dann forsche mal nach, wo deren denken herkommt.
        du wirst dich wundern.
        aber ich schätze mal, das wird ausgehen wie mit den jüdischen anthroposophen – die wolltest du auch nicht wahrhaben.

        schuldumkehr? junge junge – meld dich endlich beim nächsten institut für psychoanalyse und lass dich dort auf die couch legen.
        das, was Jabotinsky schrieb, war weltweit zu lesen. also auch von arabern – auch die lernten damals schon englisch. tatsache wahr.
        warum also sollten die nicht anhand von Jabotinskys „Iron wall“ das gegenprogramm schreiben? völkisch grundierter nationalismus war nämlich schwer in mode, nicht nur bei den deutschen.
        aber das sind zusammenhänge, die ein Küntzel und Tarach lieber ausblenden. und du als treuer anbeter von Gremliza natürlich auch.

        den rest von deinem gesumms kannste dir bekanntlich du weißt schon wohin stecken.

      • Man steht in der Tat vor dem Zwiespalt, dieser geltungsbedürftigen Person entweder das letzte Wort zu belassen oder sie in ihrer wahnhaften Suche nach Aufmerksamkeit zu bestärken. Die dritte Befürchtung ist, interessierte Mitleser könnten an ihrem Furor einen wahren Grund vermuten, insbesondere dann, wenn man auf ihre Strohmannargumente nicht eingeht – man ist eben immer wieder auf die blödsinnigsten Wiederholungen und Widerlegungen angewiesen. Daher hier der Link zu Jabotinsky’s Text „The Iron Wall“, den rahab zum zionistischen Nazi und Faschisten erklärt, weil er die Verteidigung der Juden mit Waffen forderte:

        „I am prepared to swear, for us and our descendants, that we will never destroy this equality and we will never attempt to expel or oppress the Arabs.“

        http://www.marxists.de/middleast/ironwall/ironwall.htm

        Und über Benzion Netanyahu liest man sich eher hier ein: http://en.wikipedia.org/wiki/Benzion_Netanyahu

        Natürlich wird das rahab nicht interessieren, sie wird zwangsläufig auch den einen oder anderen jüdischen Rassisten finden und mit Baruch Goldstein ist bekanntlich immer das letzte Argument schon gefunden. Das ist, für interessierte Mitleser, exakt die Täter-Opfer-Umkehr: Das Verkehren von Standards. Wenn in Israel einer einmal einen dummen Satz sagt, gilt das als Beweis für die Bösartigkeit „des Juden“, der nie als partikulares Individuum gedacht werden kann. Die Manifestationen kollektiven Vernichtungsantisemitismus in Gaza, Westjordanien und den islamischen Staaten müssen darüber hinaus noch zensiert oder verharmlost werden – nicht Relativismus, sondern Umkehr ist das Ziel und diese Umkehr ist schon die Vorbereitung der Vernichtung der Juden, die man für die Verbrechen, die an ihnen begangen werden, immer verantwortlich gemacht hat.

      • Felix Riedel- ich finde es immer wieder erstaunlich, wie einer erst ein antijüdisches ressentiment aus sich selbst herauspuhlt, um es dann anderen unterzuschieben. richtig toll, wie Sie das wieder hingekriegt haben, Ihr eigenes bei mir unterzubringen.
        nur halt: es ist das Ihrige und nicht das meinige.

        aber trösten Sie sich. Sie sind mit der masche nicht alleine. das fidele sche und 51 informatiker leisten Ihnen gerne gesellschaft. zu mehreren macht anti-jüdischkeit nämlich viel mehr spaß als alleine.

        zu Jabotiknsky noch: um den zu verstehen, werden Sie sich wohl mit Mussolinis spazio vitale beschäftigen müssen.
        und zu Netanyahu dem älteren: der hat seinen Jabotinsky wörtlich genommen. und zwar zurück bis zur jeziat mizraim

      • Jeziat mizraim, wie interessant. Erklären sie es doch noch ein wenig weiter, rahab, was treibt sie da konkret um? Können sie noch ein paar bedeutungsvoll augenzwinkernde Begriffe fallen lassen, wie „Schulchan Aruch“ oder „Lehi“, wir wüssten schon, knick-knack? Insbesondere diese Achse Mussolini-Jabotinsky, ein Meisterstück der Propaganda, lernt man das beim Freitag? „Subtil“ andeuten, dass Zionisten Faschisten seien und Israel ein faschistischer Staat?
        Zur Sicherheit sollte man auch IMMER nach dem Motto „haltet den Dieb“ verfahren.

      • faschistisch? na ja…. zumindest eine very charming mischung aus spazio vitale und ansiedlungsrayon….
        und: nein. bei dF beschäftigt man sich lieber nicht mit text. bei den 51 informatikern allerdings auch nicht.

      • „ansiedlungsrayon“? Du weißt genau, was du tust,und schämst dich nicht einmal. Für Interessierte: Rahab hält Israel für eine „Mischung“ aus faschistischer Lebensraum-Politik und Jüdischem Ghetto von zaristischen Gnaden. Ersteres war Grund für die Ermordung der Einwohner von letzterem: Als die Deutschen das „Ansiedlungsrayon“ zum „Lebensraum“ erklärten (sie verwendet das italienische Wort, weil es irgendwie harmloser klingt), vernichteten sie alle Juden, die sie finden konnten. Was das mit Israel zu tun hat? Dass man sich nur mit Waffengewalt gegen die „Lebensraum“-Politik der Faschisten und Islamisten wehren kann.
        http://de.wikipedia.org/wiki/Ansiedlungsrayon
        http://en.wikipedia.org/wiki/Spazio_vitale

        Zur Aufklärung: Nazi-Deutschland hatte im „Unternehmen Barbarossa“ die Ausrottung und Versklavung der Bevölkerung des gesamten eurasischen Raumes im Sinne. Mussolini hatte die Unterwerfung des gesamten Mittelmeehrraumes vor, die Expansionen in Nordafrika lieferten jeweils die dort ansässigen Juden der SS aus.
        „The territorial extent of the Italian spazio vitale was to cover the Mediterranean as a whole (Mare Nostrum) and Northern Africa from the Atlantic Ocean to the Indian Ocean.[2] It was to be divided into piccolo spazio („small space“), which was to be inhabited only by Italians, and grande spazio („large space“) inhabited by other nations under Italian domination.[3]“

        Juden wurde in Europa und in der arabischen Welt ein Dutzendfaches der Fläche Israels gestohlen, sie wurden versklavt, vertrieben und 6 Millionen von ihnen ermordet.

        rahab findet also, dass Juden, die im öden, fast verlassenen Palästina eine fortschrittliche, pluralistische Demokratie aufbauten, um sich vor künftigen Verfolgungen und Enteignungen durch „Lebensraum“-Fanatiker zu schützen, selbst faschistischer Blut-und-Boden Politik folgen. Das ist nicht nur eine groteske Verzerrung der Größenverhältnisse (ein Land der Größe Hessens vs ganze Kontinente), der konkreten Politik (Integration von zuziehenden Palästinensern als Arbeitskräfte vs.Ausrottung, Vertreibung und Unterwerfung), der Gestaltung (Aufforstung, Kultivierung selbst von Wüsten vs. Plünderung und verbrannte Erde) der politischen Ideologie (demokratischer Sozialismus vs. Faschismus), es ist auch noch einmal die Täter-Opfer-Umkehr: Die Opfer von islamischem, nationalsozialistischem und faschistischem Maximalismus werden zu Tätern erklärt.

        Wenn Israelis die Wüste noch begrünen und aufforsten, so wird ihnen das noch als Gier nach Land, nach „Lebensraum“ nachgetragen. Man kann nicht ertragen, dass sie sich auch nur einen Bruchteil ihres verlorenen Landes erobert und zurückgenommen haben, denn das erinnert daran, was man ihnen alles selbst raubte.

      • stelle fest:
        auch Felix Riedel beschäftigt sich lieber nicht mit text. sondern mit dem eigenen kopf-kino in wiki-style.
        Jabotinsky lesen, junge!
        und die eine oder andere likud-beteinu-rede.

        und „ihres verlorenen landes“? welches meinst du denn? vielleicht gar das biblische?

        und so was will religionskritiker sein! *kopfbatsch*

      • Ja, auch das antike, siehe unten, man braucht natürlich auch Geschichtskenntnisse, um ein jüdisches Recht auf DIESES Land anzuerkennen, aber zuvörderst meine ich das von Nazis und arabischen Diktaturen gestohlene Land, das vor 1948 im Besitz von Juden war. Von der Vertreibung und Ermordung von Juden während der nationalsozialistischen Eroberung Nordafrikas wäre auch zu sprechen.

      • welches antike meinst du denn?
        das vor Jericho?
        das vor Tiglat-Pileser?
        das vor Nebukadnezer?
        das von Esra+Nehemia?
        das von Schlom-Zion?
        das von Herodes dem Großen?
        oder meinst du einfach nur den 2.tempel?
        was genau war/ist das antike Israel?
        das nordreich?
        oder das südreich?
        oder Sura und Pumbedita?
        oder das der Helena von Adiabene?

  8. Felix, vergeude doch bitte nicht Deine Zeit mit rahab. Es gibt Blogeinträge, die verfasst werden wollen.

    rahab, was genau ist eigentlich Dein Punkt? Willst Du den Juden vorwerfen, dass sie sich nach der völkermörderischen Zurückweisung ihrer Integrations- und Assimiliationsbestrebungen zum Selbstschutz in das Konstrukt des Nationalstaates geflüchtet haben? Bist Du eine arabische Nationalistin, die sich für die Revision des Staates Israel einsetzt, weil dieser gegen die Interessen der Israel umgebenden arabischen Völker durchgesetzt wurde? Geht es Dir nur darum, Israel aus der Menge der Nationalstaaten in die Diaspora zurückzudrängen? Was genau ist das Endziel Deines Antriebs?

    • im unterschied zu dir, schleifstein-lejben, werfe ich „den juden“ weder etwas vor noch entschulde ich „die juden“ von was auch immer. sollte mich das zur arabischen nationalistin machen, dann solltest du mal deine deutungsmuster des alltagslebens wie des politischen überprüfen – mir kommen die nämlich reichlich verschroben vor.
      hier nun geht es um das lob eines buches, welches nichts anderes propagiert als völkisch-grundierte politik. eine, wie Jabotinsky sie forderte. die der in großen teilen beim von ihm verehrten duce abgekupfert hat. und in der eben auch der gute alte ansiedlungsrayon wiederaufscheint – in den nun nicht-juden arabisch-sprechende oder so verwiesen werden.
      das gefällt dem Felix nicht. der findet zwar kritik an italo-faschistischer gewalt in ordnung. aber kritik an revisonistisch-zionistischer oder aktuell likud-beteinu-gewalt ist ihm eine greuel. um diesen schikuz zurückzuweisen, hampelt er sich einen ab.
      ja – vielleicht sollte er besser ethnologische blogeinträge verfassen…. aber nur, wenn die auch wollen!

      • Du redest dich erneut heraus und flüchtest dich in eine kriminelle Geschichtslosigkeit unter dem Vorwand geschichtlicher Funde.

        1. Juden wurden nicht einmal vertrieben und dann konnten sie sich halt neu ansiedeln, wie das in der Geschichte der Völkerwanderung in Europa oder anderen Vertreibungsprozessen der Geschichte ablief. Im Falle der Juden gibt es eine Kontinuität von Vertreibung, die zuletzt bei der Diaspora nach der Zerstörung des Tempels 70 nach Christus anfängt. Ab da gab es eine 2000-jährige Geschichte von Vertreibung und Ermordung, von Verschiebung durch eine gesamteuropäische Bevölkerung. Daraus ergibt sich ein anderes Recht, auf ein antikes Land Anspruch zu erheben als für einen in Südamerika gestrandeten Nachkommen von Germanen oder Nachkommen von aus Jugoslawien geflohene Ungarn oder aus Frankreich geflohenen Hugenotten, die meistens seit Generationen an ihren neuen Siedlungsorten Ruhe haben. Du verschweigst die historische Erfahrung, die erst zu der Reaktionsbildung eines jüdischen Nationalismus als EINZIGER möglicher Antwort führte.

        2. Du verharmlost auch die Geschichte des islamischen Nationalsozialismus. Dass die Muslimbrüder ihren Antisemitismus in Ägypten weitab von palästinensischen Fellachenproblemen formierten, und von da aus die in ganz unterschiedlichen Landkonflikten befindlichen Araber „missionierten“, dass die stinkreichen Obernazis unter den Islamisten (Al-Husseini, Arafat) gewiss kein Land vermissten, das sie ohnehin nie verloren hatten, sondern dass es ihnen dezidiert um die Vernichtung der Juden geht, das leugnest du. Ebenso die Tatsache, dass Israel MEHRFACH 100 % der Westbank Jordanien anbot ebenso 100% Gazas an Ägypten überantworten wollte, dass also Israel IMMER Land für Frieden gegeben hat, im Gegensatz zu den Angreifern.

        3. Du verschweigst nicht zuletzt, dass die Umsiedlung von ethnischen Gruppen von sehr vielen Staaten vollzogen wurde und wird, etwa zwischen Indien und Pakistan, dass in zahllosen Regionen Menschen enteignet und vertrieben wurden, ohne dass sie einen pathologischen Hass entwickelt hätten.

        4. Du machst dir einen Realgrund des arabisch/islamischen Nazismus zurecht in dem billigen Verweis auf politisch nicht korrekte Juden, die es gab, die du dann aber nochmal zu Nazis zurechtfälschst. Wenn heute die Hamas die Protokolle der Weisen von Zion im Programm führt, hat das Nullinger damit zu tun, dass irgendwann vor hundert Jahren ein arabischer Arbeiter nach Israel gezogen ist, um da zu arbeiten, vierzig Jahre später dann „geflohen“ oder im selteneren Fall tatsächlich geflohen ist, und bis heute ihm und seinen ca. 100 Nachkommen aufgedrängt wird, einen angeblichen Wunsch danach zu haben, Tel Aviv in Jaffa umzubenennen und dort alle Juden zu ermorden, wie es das Programm von Hamas und PLO vorsieht, das tatsächlich von Blut und Boden und „spazio vitale“ strotzt.

      • sag mal, Felix – sind für dich arabische/orientalische juden eigentlich auch juden?
        ich frag das so, weil ich den eindruck habe, dass du geschichte/n der judenheiten eindampfst auf europäisches judentum. und dies dann zurückspiegelst bis zu Moses und ‚let my people go‘.
        das allerdings ist ausgesprochen unhistorisch (und nebenbei ist es genau das, was auch Benziyon Netahanyahu gemacht hat) und beklaut die vielen judentümer/judenheiten ihrer je eigenen geschichte. wie es juden all over the world geradezu verbietet, organisations- und cohabtiationsformen jenseits von nationalstaat=Israel zu denken (und allen anderen gleich mit).

        richtig putzig finde ich immer, zu lesen, was ich alles ‚leugne‘. weil da nämlich immer gleich mit zu lesen steht, was mein gegenüber zur politischen geschichte der syro-palästinensischen landbrücke seit Napoleons kurzbesuch in Ägypten alles entweder nicht weiß/wissen will oder wider besseres wissen ausblendet – von anderen regionen des orients nicht zu reden. aber nachhilfe will ich dir jetzt nicht geben …. so viel zeit hab ich nicht, dies wissen mußt du dir schon anders (aber bitte nicht bei Bat Ye’or!) draufschaffen.

        kannst du mir verraten, weshalb Jordanien die westbank und Ägypten ‚Asa hätte nehmen sollen? beide wußten besser als Israel, dass das nicht „ihres“ ist. vielleicht guckst du dir einfach noch mal den teilungsplan von 47 an und den King-Crane-report von 1919 – dann wirst du das besser verstehen.

        transfer-politik (so nennt sich das nämlich) ist eine europäische erfindung, die eng mit der konsolidierung der europäischen nationalstaaten zusammenhängt. und die zuallererst in Europa sehr blutig immer weiter nach süd-ost getragen und später in die kolonien exportiert wurde. ohne die briten in Indien … wer weiß, wie sich das anders organisiert hätte?

        was hindert dich eigentlich, bestimmte politiken als die zu kritisieren, die sie sind, sobald es sich um israelische handelt? und was soll deine rede von „politisch nicht korrekten Juden“? was für eine weise der essentialisierung betreibst du da?

        in der tat läßt sich mit leuten, die blut&boden im programm haben, nur sehr schwer reden. aus meiner sicht nehmen sich da anti-deutsche, hamas und likud-beteinu+yeshatid nix.

        so – und nun darfste weiter-brodern!

      • Erklär nochmal genauer, wie die Lage der orientalischen Juden so deiner Ansicht nach war? Sagen wir, seit Codex Omar? Und wie die Geschichte eines pluralistischen Judentums durch den Zionismus angegriffen wird? Die Geschichte des chinesischen Judentums, des indischen, sind das für dich Beleggründe, dass gar keine Not war, Israel zu gründen? Oder denken wir an Trujillo? Oder Neturei Karta?
        Und ähnliche „Vielheiten“? Was geht aus dieser „Vielheit“ für dein „Argument“ hervor?

        Erkläre doch nochmal anhand von Zitaten, was du konkret im Buch FALSCHES findest.

        http://de.wikipedia.org/wiki/Chinesisches_Judentum
        http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Dominikanischen_Republik#J.C3.BCdische_Emigration
        http://de.wikipedia.org/wiki/Neturei_Karta

  9. meinst du etwa den ‚Umar-pakt?
    dir ist hoffentlich bekannt, dass B.Lewis ihn auch guten gründen anzweifelt?
    näheres findest du in B.Lewis, Die Juden in der islamischen Welt.

    und wo möchtest du sonst noch nazis und eliminatorische antisemiten avant la lettre suchen?

    • Grad nur das: http://www.dhg-westmark.de/dhgjuedi.html Kodex Omar.
      Der Kodex Omar, den Kalif Omar I. verkündete, erlegte den Juden eine Reihe formeller Beschränkungen auf. So durften sie keine politischen Ämter bekleiden und keine Muslime als Dienstboten beschäftigen. Auch war es ihnen verboten, Waffen zu tragen, Synagogen zu bauen und Gottesdienste mit lauter Stimme abzuhalten. Darüber hinaus mußten sie als Erkennungszeichen gelbe Flicken an ihren Ärmeln tragen. Die Kalifen von Bagdad fühlten sich indes nicht an das Gesetz gebunden und gestatteten den Juden, ihre Autonomie weitgehend zu bewahren.
      Später dann Pogrome in Spanien http://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Granada
      Ab 15. Jh Ghettoisierung (mellahs) in Marokko.

      Als Beispiel Jemen:
      „Im 17. Jahrhundert dramatisierte sich die Lage für die Juden. Imām al-Quasīm (der Große) verordnete Gesetze , die die Lebenssituation der Juden noch mehr einengte als vormals. Nunmehr wurden auch Handelsbestimmungen eingeschränkt, so wurde der Handel mit Wein und Arrak verboten. Der Übertritt zum Islam wurde verbindlich angeordnet. Jemen wurde zur Heiligen Erde deklariert. “ Dann Exil von Mauza.
      „Damit wurde andererseits klar, dass die Abwesenheit der Juden und deren Handwerks im Land eine Folgekrise auslösen würde, die kaum beherrschbar wäre. Die verbliebene Bevölkerung kam ohne das zuletzt allgegenwärtige jüdische Handwerk schlicht nicht aus, geschweige denn dass Reparaturen der Nutzwaren möglich waren. Auch die Nachfrage nach Schmuck blieb in den aristokratischen Kreisen zunehmend unbefriedigt. Dieser desolate Zustand führte zu einem Umdenken bei den Muslimen. Unter Inaussichtstellung von Vergebung und Bleiberecht wurden die Juden nach Sanaa zurückbeordert und im Viertel Bir al-Azab außerhalb der Stadt untergebracht, denn ihre ehemaligen Stadthäuser waren von Muslimen in Beschlag genommen worden und konnten insoweit nicht zankfrei herausgegeben werden.“

      „Schon Anfang des 20. Jahrhunderts brach Imām Yahyā (arabisch يحيى محمد حميد الدين, DMG Yaḥyā Muḥammad Ḥamid ad-Dīn; * 1869; † 1948, Imam und König des Jemen von 1904-1948) mit der neu gewonnen Freiheit der Juden wieder. Er ließ die jüdischen Mitbürger wissen, dass die Omar-Bedingungen als wieder eingeführt gelten und einzuhalten seien. Die Verbotsliste wurde wieder eingeführt und sogar noch schikanös erweitert. So durften Juden nur noch im Damensitz Pferde reiten, ein Muslim durfte im Vorbeigehen von ihnen nicht berührt werden, auf Zinsen durfte kein Geld verliehen werden, weil dies zum Weltuntergang führen würde und jederzeit musste einem Muslim gegenüber Ehre bezeugt werden.[38]

      Kraft gesetzlicher Anordnung mussten Juden die Latrinen säubern.[39] Am nachhaltigsten schmerzte die Juden die Wiedereinführung des sog. Waisengesetzes. Ein Waise galt dabei als von Geburt an muslimisch und damit als im natürlichen Glauben geboren.[40] Die aufgebrachten Juden verheirateten selbst 7-8-Jährige, um ihnen den eigenen Status einer Familie zu verleihen und unabhängig vom Ableben der Eltern religiös abzusichern.

      Im Jahre 1947 kam es zu religiös motivierten Pogromen in Aden gegen die jüdische Gemeinde der Stadt. Bis 1948 waren bereits 100.000 jemenitische Juden nach Eretz Israel ausgewandert.[41]. In den Jahren 1949 und 1950 wurden unter dem Decknamen Operation fliegender Teppich etwa 50.000 jüdische Jemeniten nach Israel ausgeflogen.[42] Mitte 2009 lebten im Jemen nur noch etwa 300 Juden.[43] Die stetig sich wiederholenden Anschläge der al-Qaida führten in jüngster Vergangenheit dazu, dass eine Mehrzahl von Familien im Juni 2009 nach Israel emigrierte[44] und im März 2011 die jüdischen Gemeinden ihre Siedlungen vollends ganz aufgegeben haben.[45]“

      http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Judentums_im_Jemen

    • Dein Bedürfnis, die jüdischen Opfer islamischer Missionierung und Herrschaft zu verspotten ist offensichtlich. Historizität ist dir eine leere Hülle, die du benutzt, wenn sie dir dient, die du aber wegwirfst, wenn sie dich irritiert.

      Die Frage ist daher: Wo möchtest du, dass niemand nach Nazis und eliminatorischen Antisemiten sucht? In Palästina. Wo man heute die Protokolle der Weisen von Zion liest wie den Koran. Von wo Al-Husseini seine SS-Division rekrutierte. Wohin die Nazis flohen, wenn sie weiter gegen Juden Krieg führen wollten. Wofür nicht erst Tarach die Belege summiert. Diesen Nazismus willst du relativieren mit ein wenig „spazio vitale“, den Juden noch ihre über die Jahrhunderte angehäufte Not nach Land angekreidet.

      Du leugnest, dass der spazio vitale des Islam heute ein nationalsozialistischer ist, der Land und Interessen GERADE der sogenannten Palästinenser opfert für das Endziel der Vernichtung aller Juden, zuvörderst jener in Israel.

      • schau, Felix:
        wenn du den ‚Umar-pakt zum ausgangspunkt nehmen willst, dann kommst du nicht umhin zu kenntnis zu nehmen, daß so namhafte islamwissenschaftler wie Bernard Lewis – der nun wahrhaftig der judenfeindlichkeit unverdächtig ist! – dessen existenz bezweifeln.
        meine ausgabe von „Die Juden in der islamischen Welt“ ist von 1987 (grade habe ich gesehen, dass der gute Lewis auf der rückseite des schutzumschlages vom Beck-verlag als „einer der bedeutendsten Islamisten“ bezeichnet wird – ich habe mir ein leises schmunzeln erlaubt) und ich glaube nicht, dass sie seither umgeschrieben wurde.
        Lewis schreibt.
        „Zwar wurde der sogenannte ‚Omar-Pakt‘ häufig von muslimischen Autoren wie von dimmis als gesetzliche Grundlage für das beiderseitige Verhältnis zitiert, doch authentisch kann das Dokument kaum sein. Wie A.STritton ausführte, ist es weder üblich, dass der Besiegte den Siegern die Kapitulationsbedingungen unterbreitet, noch wahrscheinlich, daß syrische Christen im 7.Jahrhundert, die das Arabische nicht beherrschten und kein Studium des Koran betrieben, dessen Sprache und Vorschriften so getreulich nachahmen konnten. (…)“
        du findest das buch bei google und kannst ab seite 32 selbst weiterlesen.

        mein verweis auf Lewis besagt: es ist nicht nötig, irgendetwas als ausgangspunkt einer wesensmäßigen feindseligkeit zu konstruieren. denn es ist möglich, die jeweiligen feindseligkeiten in ihren jeweiligen kontexten auch ohne einen solchen ausgangspunkt aufzufinden.
        was Lewis tut. und dennoch für das mittelalter und die frühe neuzeit eine „jüdisch-islamische Symbiose von großer Bedeutung für beide Kulturen“ feststellt.

        wer hat eigentlich den ‚Umar-pakt zum „Codex Omar“ erhoben?

      • Es ist zwar weiterhin weit von einer Diskussion entfernt, aber ich mache einfach weiter mit dem Ausbügeln der gröbsten Unwissenheiten, die du hier wissentlich verbreitest. So ging es niemand um Wesensmäßigkeit, sondern um Historizität. Daher hier nochmal etwas für Mitleser zum Einlesen, interessant ist insbesondere die mögliche Traditionslinie von islamischen Diskriminierungstechniken (Kennzeichnen durch lächerliche Kleidung und Merkmale in Steigerung über mehrere Jahrhunderte hinweg) zum 4. Laterankonzil.

        http://de.wikipedia.org/wiki/Dhimma

        Was auch immer für eine Diskussion welcher Topoi auch immer davon abhinge, rahab diskutiert ja nicht, sie flüchtet vom einen ins andere.

    • sag mal – welche möglichen linien willst du denn wie und wohin ziehen ausgehend von etwas, dessen historizität umstritten ist (umstritten ist milde gesprochen)?
      und wenn du schon auf wiki verlinkst, dann lies doch wenigstens in dessen web-links ein bißchen rum
      dies hier zum beispiel
      http://www.buergerimstaat.de/2_06/welten.htm
      da kannste noch was lernen

  10. nicht nur nach allabendlicher, zermürbender lektüre jener nachrichten zur aktuellen entwicklung und studium schier endloser geschichtlicher hässlichkeiten bleibt mir die ohnmächtige frage – wie bloß ist der bann zu brechen… nicht unbedingt gleich in globaler perspektive, daran ist für mich kaum zu denken. zunächst persönlich. am küchentisch. wird es dann zu einer (außerinstitutionellen individuellen) frage von pädagogik? ist der begriff in dem sinne nur weit gefasst oder rein ideologisch? er ist doch ein guter mensch, in meinen augen (und glaubt nebenbei arafat sei vergiftet worden..)
    oder anders: gibt es ein englisches pendant zu diesem buch, überhaupt ein empfehlenswertes (dann möglichst ohne politparteiliche selbstpositionierung – das würde die abwehr für ihn als democrat zu einfach machen, wär einer auseinandersetzung somit kaum förderlich) ?

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.