Rassismus in Medien: Tom und Jerry – Episode 40

Die 1949 erschaffene und mit einem Oskar ausgezeichnete Folge von Tom und Jerry mit dem Titel „The little Orphan“ ist Ausdruck des Indianerbildes dieser Zeit. Der als Indianer verkleidete räuberische Tölpel Jerry macht der als Pilgrim verkleideten Maus Tom ululierend das Thanksgiving-Mahl streitig und erhält wie stets seine „wohlverdiente“ Abreibung.

Dazu gehört, dass Jerry ihn mit einem Brandpfeil in Brand setzt und er verbrennt. Die grauenvolle Szene war offenbar dem Cartoon Network zu anstößig, sie wurde geschnitten. In der Folge wird dieses Anzünden des Gegners mit dem Sieg belohnt. Als Ergebnis zückt der Aggressor Tom die weiße Fahne und darf sich nach der Unterwerfung mit an den Tisch begeben. Die Täter-Opfer-Verkehrung und die Glorifizierung der genozidalen Massaker an den indigenen Gesellschaften ist unmissverständlich. Im deutschen Fernsehen läuft die Episode regelmäßig ungeschnitten, unter anderem am 19.12.2017.

 

 

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1 thoughts on “Rassismus in Medien: Tom und Jerry – Episode 40

  1. Kleine Korrektur: Die Maus heißt Jerry, der Kater (engl. tomcat) heißt Tom. (Die Reihenfolge von Katze und Maus im Titel ist genau anders als bei „Itchy & Scratchy“.)

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