Eine Kritik der Beiträge in der „Bahamas“ und der „Polemos“ über Pädophilie und sexuelle Attacken

Die in der Bahamas Nr. 60 und annähernd baugleich in der Polemos Nr. 3 vorgetragenen Gedanken zur Pädophilie  sind in einer verarmten Koloratur aus monotonen Synkopen gefangen. Ihnen wurde die dem Thema zustehende Tiefe geraubt. Im Zuschnitt auf Feindbilder versagt die intellektuelle Geschmeidigkeit, die von manchen Autoren an anderen Gegenständen glaubhaft vorgeführt wurde. Stellt der Mob sich die Pädophilen allesamt als unheilbare  Monster vor,  die mit ihrem eigenen Gefühlsleben so gar nichts zu tun hätten, steigern sich die Autoren in einen Hass auf diesen via Zitateneklektizismus gleichgemachten „Mob“ hinein. Nicht, dass die Kritik in weiten Teilen nicht stimmig wäre. Sie ist bisweilen sogar sehr lehrreich und ihre Lektüre wird hier  zumeist vorausgesetzt. Sie streicht sich allerdings in einigen Weglassungen, Grundannahmen, Widersprüchen und Zitaten selbst durch und fällt darin weit hinter Adornos zitierten Aufsatz „Sexualtabus und Recht heute“  (in: „Eingriffe – Neun kritische Modelle“) zurück. Dieser wenigstens machte noch den Forschungsbedarf zum Thema aufmerksam, während seine aktuellen Replikatoren zu oft schon alles zu wissen meinen. Weiterlesen