Spongebobs Closeups

„Es könnte sogar sein, daß nur das Grauen, selbst das in der Vorstellung erfahrene, mir gestattet hat, dem Leeregefühl der Lüge zu entrinnen…  Ich halte den Realismus für einen Irrtum.“ (Georges Bataille: „Das Unmögliche“)

„Riechen Sie das? Dieser Gestank…dieser stinkende Gestank…dieser stinkende Gestank, der stinkt…die Sache stinkt!“ (Eugene Herbert Krabs: „Aushilfe gesucht“)

Von Zeit zu Zeit sollte man auf frühere Gedanken hören, ihre Zeitkerne aushöhlen und zerknabbern. In „Kritik der marinen Ökonomie“ lag bereits der Akzent auf eine anhaltende ernstgemeinte Reflexion auf das bedeutendste Reproduktionsinstrument herrschender und konfligierender Ideologien, das in der Geschichte je aufgeboten wurde: Das bewegte Bild. Jackson Pollocks Gemälde wirken fahl im Schatten der ökonomischen Potenz eines James Cameron und dieser selbst kann sich schon nicht mehr vor dem Ansturm des Konkurrenzgenres der Games, allen voran „Modern Warfare II“, behaupten. Mit dem Budget kleiner Staaten werden hunderte visuell erobert. Und trotzdem: das Monopol war nie so fragmentiert wie heute und gerade deshalb so stabil. Adorno und Horkheimer wird zu Unrecht mit  Punkrock, Underground und Internet an den Karren gefahren. Die Verdoppelung Hollywoods in die größer gewordenen Kinder Bollywood und Nollywood festigt nur das Prinzip und seinen Erfolg.

Wenn alle Kultur samt ihrer gebotenen Kritik daran Müll ist, wie Adorno als Antithese diagnostiziert,  läuft dann alles auf „Mülltrennung“ (Gerhard Scheit) hinaus? Oder sollte man wachsam gegenüber den von Adorno und Horkheimer konstatierten „Zeitkernen“ in der „Dialektik der Aufklärung“ sein? Oder hält man es mit Adornos widersprüchlicher und darum angemessener Position, wenn er mit Gretel ins Lichtspielhaus flaniert, Beckett verehrt und sehr wohl in Besseres (Schönberg, Beckett, ungarische Volksmusik) und Schlechteres (Wagner, Jazz) trennt? Auch in der Filmindustrie gibt es Besonderheiten und so sehr sich die Nischenprodukte, die „Mentalreservate“ (Adorno), den Eliten als Delikatesse andienen, die dem Pöbel ungenießbar seien, so sehr muss auch die strengste Kritikerin noch Sympathie für gewisse Produkte aufbringen, die schlichtweg fortschrittlich im besten Sinne sind. Sie versprechen nicht ernstzunehmend, den Kapitalismus aufzuheben, sind aber durchaus geeignet den Reaktionären ihre Brunnen zu vergiften und in seltenen Momenten ein Gefühl aufleuchten zu lassen, das schwer begreiflich als Identifikation mit einem Glücksversprechen zu umschreiben wäre. Dass sie dadurch eine Funktion erfüllen, nämlich in den Menschen die Illusion entstehen zu lassen, durch die massenhafte Verbreitung der Kritik wäre sie schon in die Tat umgesetzt und die Revolutionen an den Fernseher deligiert werden ist ihnen kaum inhaltlich vorzuwerfen. Die Kritik ist eine der Produktionsverhältnisse, nicht der Ware und ihrem Glücksversprechen.

Im Stil gewordenen Stilbruch wohnt daher eine Chance, den Träumen einen Traum anzuträumen, was nicht einmal Adorno für gänzlich abwegig hält:

„Nicht darum sind die escape-Filme so abscheulich, weil sie der ausgelaugten Existenz den Rücken kehren, sondern weil sie es nicht energisch genug tun, weil sie gerade so ausgelaugt sind, weil Befriedigungen, die sie vortäuschen, zusammenfallen mit der Schmach der Realität, der Versagung. Die Träume haben keinen Traum.“

Und später:

„Was im Ernst escape wäre, der bildgewordene Widerwille gegen das Ganze bis in die formalen Konstitutentien hinein, könnte in message umschlagen, ohne es auszusprechen, ja gerade durch hartnäckige Askese gegen den Vorschlag.“ (Adorno, MM 387f)

Ein solcher bildgewordener Widerwille gegen das Ganze, unausgesprochene message, leuchtet in einer Technik auf, die Spongebob zum Stilelement erhoben hat. Die gezeichnete, in zerplatzende Formen fragmentierte Unterwasserwelt zeichnet in ihrer Absurdität ein realistischeres Bild vom Realen als das gesamte Dogma 95-Genre. Dessen Anspruch auf Authentizität durch Orthodoxie und technologischen Spartanismus verhöhnen die Closeups in Spongebob. Immer wenn etwas in seiner mikrologischen Betrachtung endlich ins Bewusstsein dringt, schwenkt das Bild vom Zweidimensionalen in die Dreidimensionalität des Ekels. Der verwesende Burger, auf den Spongebob in Unkenntnis der Todesdrohung vermutlich seine verdrängte Heterosexualität konzentriert, kommt erst dann in seiner bedrohlichen Vergänglichkeit zu Bewusstsein, als er „realistisch“ gezeichnet wird – das exaltierte Entsetzen, das Spongebob persifliert, ist eines über jene Naivität, die das Äußerliche, den Stil, zum Maßstab der Erkenntnis macht (siehe Spongebob: „Burgina“). Im Closeup des Grotesken verlacht Spongebob jene, die meinen, jetzt erst die Realität zu erkennen.  Es ist Ideologie, dass man nur genau genug hinsehen und herangehen müsse, um dem Schein zu entraten. Der echte Mund, der in den griechisch anmutenden Chor der Startsequenz ins Piratenbild eingeschnitten wird, wirkt  ekelhaft – weil er denunziert, dass jene versprengten Realitätsfetzen im erholsam Scheinhaften noch lange nicht Richtiges im Falschen versprechen, sondern sich um so lächerlicher machen. Es sind die Realismus-Fanatiker selbst, die Dinge und Menschen in abstrahierten Oberflächen-Formen wie in Spongebobs Welt sehen. Sie tappen wie der stümperhaft verkleidete Pirat als ermüdend komische Gestalten doppelt gefälscht umher. Fügte Brecht noch die Verfremdung ein mit dem Verdacht, der Bürger könne das Schauspiel schon nicht mehr als solches Erkennen oder auf sich beziehen, so flechtet Spongebob das realistische, dreidimensionale ein, um gerade den Verdacht, dass jenes und alles das Schauspiel sei, zu bestätigen.

„Denn verstört ist der Weltlauf. Wer ihm vorsichtig sich anpaßt, macht eben damit sich zum Teilhaber des Wahnsinns, während erst der exzentrische standhielte und dem Aberwitz Einhalt geböte.“ (Adorno: MM, 382)

Wer würde nicht zustimmen, in der Familie aus Spongebob Schwammkopf, Patrick Star, Thaddäus Tentakel, Eugene  Krabs, Plankton und Sandy ein kristallines Typenmodell von Exzentrikern zu finden? Ihr Aberwitz spottet noch jeder Normalität. Freud konstatiert, dass der Neurotiker in der Verneinung das verrät, was Kern seiner unbewussten Empfindungen ist. Wenn etwas ganz bestimmt NICHT so oder so sei, kann der Analytiker davon ausgehen, gerade hier einem verdrängten Inhalt zu begegnen. Die gesamte Unmöglichkeit der Unterwasserwelt ist eine einzige Verneinung und darum wahr, realistischer als jene, die die Täuschung, den Effekt verneinen und es gerade darin auf den Effekt am meisten abgesehen haben.

Die Marburger Linke – ein Trachtenverein. Von der freien Marktwirtschaft zur sozialistischen Weihnachtsmarktwirtschaft.

Seit alters her freuen sich Marburger Linke auf den Weihnachtsmarkt

Seit alters her freuen sich Marburger Linke auf den Weihnachtsmarkt

Dass gerade Sozialisten oft zu den eifrigsten Agenten des Marktes gehörten, ist seit über hundert Jahren bekannt – Sozialisten arbeiteten im Durchschnitt länger und motivierter als andere Teile der Arbeiterschaft. Längst hat man sich selbst von der Revolution zur Reform domestiziert. Die mühsamen Versuche, parteipolitisch originell zu wirken gleichen sich jener politischen Pausenclowneskerie des Kulturbetriebes an. In Marburg versteht sich „Die Linke“ in dieser Tradition als radikalste Reformerin des Marktes schlechthin – des Weihnachtsmarktes.

„Es ist höchst bedauerlich, dass der Weihnachtsmarkt in dieser einerseits historischen, andererseits aufwändig gestalteten Umgebung nach wie vor ein 08/15-Weihnachtsmarkt ist.“ So zitiert die Oberhessische Presse am 6.1.2009 aus einem Antrag der Linken. „Mit Ausnahme eines Standes mit künstlerischer Keramik böten alle Stände dasselbe an: pseudoexotischen Kitsch und Schmuck aus Fernost, industriell gefertigtes Zuckerzeug, Tütensuppen, bunte Tücher und Kerzen. Einheimisches Kunsthandwerk fehle nahezu völlig. Damit werde eine kulturelle und auch eine touristische Chance vertan.“

Nun hindert sicherlich niemand die Linke, auf dem Weihnachtsmarkt 2010 einen Stand anzubieten, an dem man dann so wohlfeiles Kunsthandwerk wie Picasso-Nachdrucke (Guernica, mit dezentem Wasserzeichen-Aufdruck „Raus aus Afghanistan“), Nicki de Saint-Phalle-Nachbildungen (die Gartenzwerge für AvantgardistInnen) und Liköre aus dem Marburger Hinterland erhalten wird. Die Linke bringt es allerdings fertig, in eine saisonale Ansammlung von privaten Kleinbetrieben die Idee eines staatlich verordneten Konzeptes hineinzubringen, „um einen wirklich typischen Marburger Weihnachtsmarkt zu schaffen“.

Die Melange aus Modernisierungsstrategie und Anbiedern ans Brauchtum ist eine zu typische Tendenz historischer sozialistischer Bewegungen. In der Sehnsucht nach kollektiver Breite wird noch jedes Versprechen auf Kritik beerdigt – Kritik heißt nunmehr, den konservativen Massen vorzuwerfen, sie seien nicht auf dem neuesten Stand des Brauchtums. Aus der Kritik am Verwertungsprinzip wird in der Regression der Vorwurf der Dekadenz. An der  gebotenen Kritik am Verblendungszusammenhang übt das Insistieren auf Echtes, Wahres, Geerdetes den Verrat. Den Widersprüchen der Revolution der Industrialisierung mit ihrer Freisetzung menschlicher Arbeitskraft wird wieder durch Maschinenstürmerei begegnet – der Bildungsbürger gönnt den gerade zu bescheidenem Wohlstand gekommenen Arbeitern aus der Salzbrezelfabrik nicht einmal die jährliche Zuckerwatte und das ganz ausgefeilt auf Unnützigkeit getrimmte Halbedelsteinmobile. Längst hat man sich in der Linken das Prinzip zu Herzen genommen, das Adorno und Horkheimer der Kulturindustrie diagnostizierten: „Der Fortschritt der Verdummung darf hinter dem gleichzeitigen Fortschritt der Intelligenz nicht zurückbleiben.“

Avatar

Henry Rouseau - Der Traum

Henry Rousseau - Der Traum

Ursprüngliche Akkumulation ist ein schmutziges Geschäft. Die Verleugnung über die „von Kopf bis Zeh, aus allen Poren, schmutz- und bluttriefend[en]“ (Marx, Kapital I, 788) Fundamente kapitalvermittelter bürgerlicher Freiheit machten Marx und Engels zu einem Hauptanliegen in ihren Schriften. Die gewaltsame Verschiebung von Bauern in England wurde als Mordbrennerei zugunsten des europäischen Wollbooms organisiert, den Unwillen der Arbeitslosen domestizierte Edward VI. mit drakonischen Maßnahmen (Marx, Kapital I, 763).

Und so rational und unvermeidlich die effizientere Nutzung der nord- und südamerikanischen Weiten durch die einströmenden, landlosen europäischen Massen war, so pathologisch verlief die rassistisch unterfütterte Landnahme, die ein verhandelbares ökonomisches Konkurrenzverhältnis zwischen Jäger- und Sammlertum und moderner Agrikultur in eine hässliche Serie von durchaus gegenseitigen Massakern und Vernichtungskampagnen verwandelte. In Südamerika dauern diese Indianerkriege bis heute an.

Das Unbehagen über solche Prozesse spürt die bürgerliche Gesellschaft, weil sie ihr Selbstverständnis einer freien und gleichen, durch Konkurrenz stabilisierten Gesellschaft trübt. Sie hatte historisch kein Äquivalent anzubieten, das die Aufgabe des Jäger- und Sammlertums zugunsten der Arbeit in Minen unter Tage oder der Zerschindung von Menschen in Kautschukplantagen attraktiv erscheinen ließe – der Rassismus diente sich als Legitimation an, das Unmenschliche den zu Tieren und Dingen Erklärten antun zu können, weil die technologische Überlegenheit es erlaubte. Das technologisch-kulturelle Experiment „Avatar“ ist Ausdruck und Folge dieses schlechten Gewissens.

Avatar trifft eine im ganzen Manierismus noch deutliche Aussage über die (Un-)Verhandelbarkeit von Interessen in einem assymetrischen Konflikt zwischen einer hochgerüsteten Industrie-Gesellschaft und einer Jäger- und Sammlergesellschaft.

Der Kapitalzweck wird als abstraktes Prinzip benannt: die „Aktionäre“ und die historisch entstandenen Bedingungen auf dem Planeten Erde. Verleugnet wird nicht, dass dieses abstrakte Prinzip pathologische Charaktere hervorbringt und sich ihrer bedient. So stereotyp der narzisstische Wut ausstrahlende Machtmensch in seiner Kampfrüstung gezeichnet wird, so verharmlosend ist das Bild noch gegenüber jenen realen, historischen Indianerschlächtern und Sklavenhändlern. Stellt Star Wars noch interessante, mythologische Figuren des Bösen auf, wagt es Avatar den Stellvertreter des Kapitalinteresses als so belanglos, austauschbar und langweilig zu zeichnen, wie sie wirklich sind. Diese beiden Prinzipien, kultiviertes Desinteresse und individuelle, berechnend überschnappende Pathologie auf Seiten der Exekutive, sind die beiden Elemente, die mit dem enormen Potential der Produktionsverhältnisse ausgestattet mörderisch wurden und werden. Was diesem Verhältnis gegenübertritt, wird von ihm notwendig angesteckt, hat gar keine andere Wahl, als sich pathologisch daran aufzurichten, wenn es nicht in nicht minder pathologischer Agonie erstarren will.

Die beiden Rousseaus sind theoretische und ästhetische Grundlagen, von denen Avatar zehrt. Mit Jean-Jacques Rousseau lässt sich Avatar so kritisch wie affirmativ lesen, was den entsprechenden Experten überlassen bleibt, die den Wandel von amour soi zur amour propre, von Vergesellschaftung und Instinkten nachzeichnen können. Jenseits des Skeptizismus Rousseaus gegenüber einem Naturzustand zeichnet sich in Avatar Intelligenz innerhalb der naivisierten indigenen Welt durch Konfliktvermeidung aus, nicht durch Beherrschung. Der Urzustand wird als mit ins Äußerste räuberischer Natur versöhnter visualisiert und erotisiert – aggressive Komponenten können in ihrer Reduktion auf Nutzbarmachung geleugnet werden. Das furchtbarste Raubtier wird in dieser Idealisierung noch schön wie die Tiger und Panther des Meisters der Grüntöne, Henry Rousseau. Das Ganze wird zum Gegenstand in HD und 3D wie der Maler einst Hintergrund und Einzelheit gleichermaßen scharf zeichnete. Besonderes gibt es nur im Spiel mit anderem Besonderen, ein Vorrecht wird allein dem Ambiente zugestanden, in dem das Individuum sich trotz der Appliziertheit nur akzidentiell aufzuhalten scheint, aufgrund irgendeiner Erlaubnis, die aus undurchsichtigen Gründen und auf Abruf erteilt wurde.

Doch dieses Versöhnungsidyll ist so brüchig, dass nur der reine Stil des medialen Zaubers es verkitten kann. Das Traumhafte rechtfertigt die Ausnahme von der Realität und ist doch von dieser schon ins Korsett gedrängt. Die Phantasie lebt von einem phallischen Unterwerfungsakt, der keine rationale Idee von Gesellschaft voraussetzt, sondern nur ein spezielles Ökosystem. Weil die Ressource des Idylls eine biologische Vorraussetzung ist, bleibt als einzige Möglichkeit an diesem teilzuhaben die Verwandlung in einen anderen, weniger verwundbaren Körper – es gibt kein Rousseau’sches Sofa im Dschungel, die Raubtiere kennen Hunger, aber kein Erstaunen.

Die Unterwerfung der Tiere selbst ist als Abbild der derzeitigen Produktionsmittel gestaltet und so hochtechnologisch wie sexualisiert ausgestaltet – „herunterladen“ könne man letztlich die Informationen aus der Natur, die dem profanen Supercomputer, zu dem die vollends aufgeklärte Mythologie ihren Gott erklärt, gleichgemacht wird. „Verlinken“ eröffnet den Gesunden, Starken die Vernutzung der schicksalhaft bereitgestellten Ressourcen. Das erlaubt die Großartigkeitsphantasie, nach der ein bestimmter Humanoid die Krone der Schöpfung sein soll und es erlaubt zugleich die Verspiegelung dieser Großartigkeitsphantasie durch die Unterwerfung unter ein großes Kollektiv im echtesten Latour’schen Sinne.

Diese Janusköpfigkeit ist das Element eines anderen Phänomens, das im zwanzigsten Jahrhundert die ursprüngliche Akkumulation an blutiger Hässlichkeit noch überbot – der nationalistische Faschismus. Wie bei diesem bedarf es erst der externen Bedrohung und des mit narzisstischen Attributen überschütteten Führers, um Einheit unter den konkurrierenden „Stämmen“ zu erzeugen. So kalt der desinteressierte Kapitalverwalter die Ausbeutung der Ressourcen organisiert, so emotionslos geht der zum Anführer etablierte Außenseiter zur Verwaltung seiner propagandistisch aufgeputschten indigenen Truppen über, opfert sie in sinnlosen Gemetzeln. Der Gang durch die  ehrfürchtigen Reihen zum Endziel der Geliebten ist derselbe wie der an anderen Gräbern desinteressierte durch einen Friedhof. Der Blick des Führers hebt sich entrückt zu einem fernen Ziel, während alle ihn anstarren, für den sie doch nur dasselbe Mittel zum Zweck sind wie die unterworfenen Tiere. Dass weder Schauspielern noch Regisseur ein anderer Ausdruck einfallen wollte bezeugt die Wirkungsmächtigkeit der Pose und die Vernabelung mit einer alltäglichen, massenhaften Erfahrung: ignoriert zu werden obwohl man doch selbst alle Aufmerksamkeit widmet.

Die Verherrlichung des Lebens in der Natur auf Pandora ist eine der Jugend. Stärke und Schönheit machen den edlen Wilden aus, solange er nicht gerade Verräter und Dämonen zur Hinrichtung vorbereitet wie später die Inquisitoren und Revolutionäre. Im Alter ersetzt dann Autorität Sexualität. Da man sich als mit dem Tode versöhnt gibt, bedeuten Krankheit und Schwäche nur einen negativen Kontostand in einer Welt, in der man alle Energie von einer Art natürlichen Bank geborgt haben will und irgendwann seine Hypothek im verwirklichten Äquivalententausch einlösen muss.

Es gibt schlimmeres als den Tod. Soviel ist daran wahr, dass aller technischer Fortschritt nichts wert ist, solange das Leben kein wirkliches ist. Solange haben die Kolonialisten auch nichts weiter anzubieten als „alkoholfreies Bier und Jeans“ und nur die Abwertung als verlaust und stinkend kann das eigene Leben als besser erscheinen lassen. Was die Indigenen auf Pandora anbieten ist der gleiche Zauber in bunt. Hat die eine Seite dicke Hubschrauber, kann die andere mächtige Tierwesen auffahren. Wie auf der einen Seite jene mit dem prunkvollsten Kraftfahrzeug beeindrucken wollen, so erfüllt auf der anderen Seite der größte Flugsaurier den gleichen Zweck. Beim Anblick des unterworfenen gelblichen Raubtieres ist die Indianertochter flugs versöhnt und darf mitfliegen. So wird der Versuch, endlich emanzipierte Frauenfiguren in Filme einzuführen letztlich doch zunichte gemacht, nicht zuletzt dadurch, dass keine anderen emanzipierten Männerrollen zu vergeben waren als das Kind, dessen unschuldiges Spiel mit der Kastrationsdrohung beantwortet wird.

Das mag am ökofeministischen Einfluss liegen, der das Gaja-Ideologem aufbereitet. Natur kann nur als technisiertes Konzept bestehen. Diese Einheit von Humanoid und Natur sei „kein heidnischer Voodoo-Zauber“, sondern messbar, real. Die Abgrenzung erfolgt zu zwanghaft, um glaubhaft zu werden. Das gesamte Filmprodukt ist ein einziger Zauber, der sich in diesem Zitat vergewissern muss, dass seine Idee keine esoterische, magische sei.

Interessanterweise wird in dieses Pathos ein Thema eingeflochten, das eher ein seltenes im Film ist, das der Ethnologie. Deren zweckrationaler Einsatz des Verstehens muss scheitern, wo er nur als sparsamerer Weg zur Beherrschung gewählt wird. Soviel ist wahr an der Kritik. Der theorielose, spielerisch-naive Charakter entspricht dem derzeitig propagierten Ideal eines Feldforschers in einer sich gegen Theorie abdichtenden Ethnologie. „Going native“ ist die Folge, wo die eigene Gesellschaft als unbeherrschbar empfunden wird, die zugewiesene Rolle in der Fremde die in der eigenen Gesellschaft an Dienstgrad und Lustgewinn bei weitem übertrifft. Vom querschnittsgelähmten, befehlsgebundenen Marine zum kraftvollen, elastischen Anführer mit Kohlefaserverstärkten Knochen – es bedarf keines besseren Gesellschaftsmodells und erst recht nicht der Einsicht in dieses, um diesen Tausch attraktiv erscheinen zu lassen. Würde der Film also wirklich an seine vorgeschützte Gesellschaftskritik glauben, würde er nicht dieses Sonderangebot auf ein besseres Leben auffahren müssen.

Die Entenmacher aus Peru – Hexereivorstellungen, Urban-Legends und Ritualmordlegenden

Man kann von JournalistInnen kaum erwarten, dass sie über ethnologisches Fachwissen verfügen. Dass sie ihre Quellen prüfen allerdings schon. „Fett-Mafia in Peru: Menschen getötet, Fett an Kosmetikindustrie verkauft!“ Der Bericht von BILD gewohnt faktisch, man glaubt den Aussagen eines Polizeioffiziers.“Grausige Mörder in Peru: Fett von Leichen verkauft!“ titelt es vom Vorarlberg, hier ist man allerdings schon professioneller und stellt die Geschichte in Zweifel. „Handel mit Menschenfett in Peru: Dutzende Menschen verschwunden!“ Die taz bringt die Schuld der Europäer ins Spiel, weil in ihrer narzisstischen Ideologie keine noch so perfide Verschwörung der Welt ohne die hervorragende Genialität und Letzschuld der Europäer bestehen kann.

Heute wurde bekannt, dass es sich bei dem Bericht um eine Ente handelt, die der dortige Polizeikommissar verbreitete, weil er damit Ermittlungsprobleme übertünchen wollte. EthnologInnen und SüdamerikanistInnen ist diese spezielle modernisierte Ritualmordlegende lange bekannt. Michael Taussig etwa erwähnt sie in seinem Buch über den Tiu-Kult der Bergarbeiter in Bolivien. Im Volksmund sind es Hexen oder andere spirituelle Übeltäter, die Blut oder Fett der Opfer aussaugen. Die erfahrenen Schrecken der Versklavung durch ganz reale Oligarchen rationalisierte den sehr speziellen Spiritualismus der Anden heraus und hinterließ einen international durchschlagskräftigen Mythos. Prinzipiell wäre eine solche Perfidie der mafiös orchestrierten Nachfragedeckung möglich und in Punkto Grausamkeit auch gar nichts besonderes in der Geschichte Südamerikas. Dass von hunderten von Varianten dieses Mythos gerade die eine ihren Weg in die internationale Presse fand und diese blamierte, ist wohl vermittelt durch die Autorität eines Polizisten und die tatsächliche Mordserie. Ungeklärt bleibt, wieso man afrikanischen urban legends nicht nachgeht, nach denen Kriminelle ihren Opfern das Blut aussaugen und dann an die Weißen verkaufen. Vielleicht weil sich diese Mythen dann doch wieder zu sehr mit der Realität vermischen, in denen Schwarzmärkte für menschliche Körperteile florieren, weil man sich von diesen magische Profitmaximierung verspricht. In Lagos oder Südafrika werden regelmäßig verstümmelte Leichen gefunden, denen man Genitalien, Blut oder Körperteile entfernte. Für Südafrika beläuft sich die Schätzung auf über hundert Ritualmorde pro Jahr. Diese Realität ist vermittelt mit dem sehr tiefen Glauben der Menschen an die magischen Kräfte solcher Rituale – Vorstellungswelten übersetzen sich in Taten, die jene Vorstellungswelten reproduzieren. Den Verzweifelten und den von Gier und Angst um ihren Erfolg Geplagten bietet sich das Menschenopfer als einziger Weg ins Glück an, wo man Reichen grundsätzlich jenes Verbrechen unterstellt. Reichtum ohne Menschenopfer ist kaum mehr vorstellbar und das evangelikale Christentum tut sein Bestes, diese Vorstellung von Wohlstand durch das universale (und damit ungleich sparsamere) Opfer eines Gottessohns zu stärken. Solche Magie entspricht im wesentlichen auch derjenigen, die meint, man könne Wohlstand produzieren, indem man Flüchtlinge im Mittelmeer ertränkt.

Nachtrag: Die taz gibt sich in der Richtigstellung souverän als habe sie das Märchen von Anfang an nicht geglaubt –  und als hätte es  in der taz keine reißerische Schlagzeile zum Thema gegeben.

Kurioses aus Ghana

Hakenkreuzfahne

Hakenkreuzfahne

Der Schneider, den ich um ein Foto bat, wusste schon, warum ich fotografieren wollte: Jaja, die Flagge sei aus Deutschland. Sie gefalle ihm, er sei aber gegen Krieg. Man muss wissen, dass Schwarz und Rot in Ghana hochsymbolische Farben sind, die bei Beerdigungen getragen werden. Die sogenannten Adinkras sind ganz ähnliche und sehr populäre Symbole, warum also nicht auch ein Hakenkreuz, das überdies auch schon auf frühen Asanti-Goldgewichten zu finden ist? Geschichtsunterricht ist leider wie der gesamte Lehrplan Makulatur. Gelehrt wird durch kollektives Nachbrüllen von vorgefertigten Antworten, in den allermeisten Schulen wird „diszipliniert“, d.h. mit dem Stock geschlagen. Wenn man nicht ohnehin auf eine der fanatischen Missionsschulen geschickt wird und dort vor allem lernt, dass das Ende der Welt nahe ist. Nun ja, das Problem der neo-nationalsozialistischen Bewegungen stellt sich in Europa und Russland. In Ghana sind Nazi- und Sowjetflaggen eher eine Anekdote wert – woher er die Flaggen hatte, blieb im Dunkeln, möglicherweise eine Spende aus der Altkleider-Sammlung.

The Urgency of the Message - The Earth may be on the Verge of Destruction in this 21st Century

The Urgency of the Message - The Earth may be on the Verge of Destruction in this 21st Century

Rambo, please help! Allerdings ist Rambo vielen Leuten hier überhaupt kein Begriff. Filme werden in unerträglich (und unnötig) schlechter Qualität raubkopiert und in Kollektionen von 25 Stück auf einer DVD zusammengepresst. In einem mir bekannten Fall werden diese dann noch mit einer X-Box, die man von einem Touristen geschenkt bekam, wiedergegeben – das Resultat ist ein experimenteller Kunstfilm, grobpixeliges Schwarz-Grün mit unlesbaren chinesischen Untertiteln und brummendem Ton. Hier ist es trotz zahlreicher Filmverkäufer schwieriger, selbst einen der lustigen ghanaischen Originalfilme zu bekommen, als einen der monströsen Flachbildfernseher, die es überall am Straßenrand zu erstehen gibt. Überhaupt Statussymbole: Viele Menschen sind zwar bettelarm, haben aber irgendwoher ein edles Handy oder einen Flachbildfernseher ergattert. Versace-Flip-Flops und Hugo-Boss-Gürtelschnallen sind ohnehin gang und gebe, weil gefälscht für einen Euro an jeder Ecke zu erhalten.

Wer kein TV-Gerät hat, kann für 10 Cent eines der Bretterbuden-Kinos besuchen und dort chinesische Martial-Arts-B-Movies, „Jack Chan“ oder eine der hochwertigen nigerianischen Heimatfilm-Komödien mit Kleinkindern in der ersten Reihe zusammen ansehen. Im TV läuft häufig Al Djaseera, das von Metro, einem Sender mit Sitz in Accra übertragen wird. Um 12 gibt es CNN-Nachrichten und um 13 Uhr Al-Djaseera. Danach African Movie oder Fernsehprediger. Nach einem Mariah-Carey- oder Beyonce-Videoclip von MTV kann man einen islamisch korrekten Reggae-Lobgesang auf Allah hören, bei dem sich streng verschleierte Frauen zaghaft im Takt wiegen und strahlend Mohammed oder den kommenden Mahdi preisen. Alles sehr demokratisch hier. Wer  sich DSTV leisten kann, bekommt über Satellit auch „African Magic“ in perfekter Bildqualität ins Haus. Ein ganz hervorragendes Vergnügen für Twi-kundige Liebhaber des wirklich ganz exquisiten afrikanischen und ghanaischen Films.

Der Ringfinger von Karl Marx

Eine Botschaft durchstreift das intellektuelle Gestrüpp der deutschen Presse: Ein britisches Wissenschaftler-Team hat das Rätsel um den Erfolg von Aktienhändlern untersucht und den Grund aller erfolgreicher Kapital-Akkumulation entdeckt: der Ringfinger macht den Unterschied.

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Postmoderne Spieletesternazis – ein Gastbeitrag

Christian Horn, aka Hochdorff, ein langjähriger Kommentator von „Nichtidentisches“, entblößt im folgenden Beitrag die nazistisch getönte Doppelmoral eines Gamestar-Spiele-Testers.

Computerspiele brauchen Feindbilder, diese Feststellung ist banal. Dennoch kann eine Analyse dieser Feindbilder über den geistigen Zustand der Menschen aufklären, in deren Köpfen sie entstehen. Dabei wäre zu berücksichtigen, welche Feindbilder in welchen Köpfen entstehen. Auf diese Weise könnte man zu einer Kritik der bestehenden Verhältnisse gelangen.

Fabian Siegesmund, seines Zeichens Redakteur des Computerspiele-Magazins GameStar setzt sich in Ausgabe 10/2008 desselben Magazins mit Feindbildern in Computerspielen auseinander. Sein Artikel trägt jedoch nicht zur Kritik der bestehenden deutschen Verhältnisse bei, sondern folgt dem hierzulande herrschenden Relativismus.

Siegesmund vermittelt mit einem rankumpelnden Ton eine Stammtischatmosphäre, die sprachlich den Inhalt des Artikels vorweg nimmt. Seine Betrachtung beginnt mit der Darlegung der Tatsache, dass eine Feindkonstruktion in Abgrenzung zum je Eigenen stattfinde. Auch dieser Befund ist höchst banal. Siegesmund scheint seinem Publikum geistig nicht allzu viel zu zutrauen, so versucht er zu erklären, dass die Abgrenzung gegen „hirnfressende Zombies, kriegslüsterne Wehrmachts-Soldaten (sic!) oder bombenlegende Terroristen“ als Ursache hätte, dass man seinen Heimatort möge, am liebsten lokale Spezereien verdrücke und sich zur Fußball-WM in die je eigene nationale Borniertheit zurückziehe. Diese Erläuterung muss insbesondere im Hinblick auf den Wehrmachtssoldaten sonderbar erscheinen, sorgen doch gerade deutsche Heimatliebe und der „fröhliche Patriotismus“ dafür, dass die deutsche Geschichte auf verschiedene Art und Weise relativiert und entsorgt wird, demnach der Wehrmachtssoldat gar nicht als Feind wahrgenommen werden kann. Weiterlesen

Solidarität mit Halloween

Die kleine F. erzählt vom Halloween-Klingeln: „Dann hat die Frau gesagt, dass Halloween aus einem anderen Land kommt und dass sie das doof findet und dass sie uns nichts geben wird. Dann hat sie und aber doch noch eine Tafel Schokolade gegeben!“

Ähnliche O-Töne kann man Bischöfen, Herzbuben und Regionalfeullietons derzeit entlocken. Heulen und Zähneklappern, der Untergang des Abendlandes, eine „unnatürliche“ Einrichtung inmitten braver deutscher Kultur (so ein Wildecker Herzbube), eine fiese Indoktrination, gesteuert von windigen Geschäftemachern… Und immer wieder „amerikanischer Schund“.

Dabei ist Halloween eigentlich wie Silvester – nur für Kinder und viel besser. Anstatt im Bettchen zu verpassen, wie Erwachsene zu nachtschlafender Zeit Schwefel, Schwarzpulver und Magnesium in die Luft ejakulieren, dürfen sich Kinder hier ganz eigenmächtig verkleiden und dem Tauschprinzip ein Schnippchen schlagen. Sie bekommen die Süßchens nicht für’s brav sein, sondern für das Nicht-Böse-Sein. Die narzisstische Umkehr der Erpresserrolle („Süßes, sonst gibt’s Saures!“) bedingt die kurzweilige Identifikation mit jenen Monstern, die normalerweise unterm Bett lauern. Das ist, funktionalistisch betrachtet, eine klasse Sache für die infantile Psychologie und allemal besser als Fasching, wo man doch nur die eingeschliffenen guten Stereotypen vom Indianer bis zum Feuerwehrmann erprobt, den Eltern zum Wohlgefallen.

Candidates say: work hard and fight

Gestern habe ich ausnahmsweise die Reden der amerikanischen Präsidentschaftskandidaten in Ohio mitverfolgt. Obama beschwört die harte Arbeit, die von jedem getan werden müsse, McCain den Kampf. So unglaubhaft Obamas Rolle als Weihnachtsmann mit dem dicken Geschenkesack ist, so ätzend kommt McCains propagandistische Trickkiste daher: Umverteilung von Wohlstand bedeute, das Geld aus „euren Taschen zu nehmen und in andere Taschen zu leiten“. Mit der Nominierung von Sarah Palins zur Vizepräsidentin und den unappetitlichen Hetzkampagnen gegen Obama hat sich McCain ohnehin jeder Intellektualität entschlagen. Obama wiederum spielt auf dem gleichen Klavier nur das um weniges melodiösere Lied. Wo McCain Terrorist, Sozialist, Kommunist trötet, sagt Obama Bush, Bush, Bush. Interessant ist die Gestik der beiden. Obama wuchert mit dem Lehrerfinger und geizt ausnahmsweise bis zuletzt mit dem sexy Smiley, der ihn populär machte. McCain indes wischt zackig über die Papiere am Pult, winkt fleißig und nutzt die Faust. Geht es ums Programm, so sind beide bis auf wenige Punkte austauschbar. Arbeitsplätze für Amerikaner, Erneuerbare Energien fördern, Irakkrieg beenden. Obama fudert die Millionen  unbekannter Herkunft auf den Tisch, während McCain völlig im Vagen bleibt bei der Finanzierung. McCain will Atomkraftwerke als alternative Energie fördern und diese tollen „Anlagen“ bauen, die in LaHague, Sellafield und Tokaimura so tadellos laufen – da ist Obamas Modell doch ein wenig einsichtiger.

Was Iran angeht: Von der Seite hat bereits Bush gezeigt, dass Israel im Zweifelsfall ohne die USA agieren muss, sei der Präsident auch noch so konservativ. Insofern ist es außenpolitisch betrachtet relativ egal, wer da Präsident wird. Die prospektive israelische Präsidentin Tzipi Livni hat den Angriff bereits um etwa zwei Jahre verschoben, bis dahin kann Obama seine Lorbeeren einfahren, das Ende des bereits jetzt weitgehend gewonnenen Irakkrieges auf seine Rechnung buchen und sich voll und ganz auf Afghanistan konzentrieren – die Zeit spielt für sein Programm. Man sollte daher, wo man sich von der Kandidatenkür allzusehr blenden ließ, zum lästigen Tagewerk der zynischsten Missstände zurückkehren: Der Club of the Worst Conflicts mit Somalia, Pakistan, Simbabwe, Birma, Iran, Nordkorea und Sudan, die Faschisierung Europas und Russlands, und natürlich die vier Reiter der Apokalypse Misogynie, Homophobie, Rassismus und Antisemitismus.